PATTAYA, Thailand – Ein beliebtes Restaurant auf der berüchtigten Walking Street in Pattaya wurde mit einer Geldstrafe von 10.000 Baht belegt, weil es Abfälle illegal in einen öffentlichen Abfluss entsorgt hatte. Diese vergleichsweise geringe Strafe sorgt bei den lokalen Expats für Empörung, die das Bußgeld als lächerlich niedrig und kaum eine ernsthafte Konsequenz ansehen.
„Die Strafe ist weniger als das, was ich für fünf Restaurantbesuche ausgebe“, sagte ein langjähriger Bewohner und häufiger Kritiker der laschen Durchsetzung von Vorschriften in Pattaya. „10.000 Baht sind nicht mal eine Strafe. Wahrscheinlich kostet die Reinigung des Abflusses mehr.“
Behörden bestätigten, dass das Restaurant Küchenabfälle direkt in das öffentliche Kanalsystem entsorgte – eine Handlung, die der städtischen Hygiene und Umwelt schadet. Trotz des eindeutigen Verstoßes hat die Geldstrafe wenig dazu beigetragen, den öffentlichen Zynismus gegenüber der Durchsetzung von Umweltgesetzen zu mildern.
„Das ist eine thailändische Tradition“, bemerkte ein weiterer Expat trocken. „Regeln gibt es zwar, aber die Strafen sind so gering oder inkonsequent, dass Verstöße fast schon erwartet werden.“
Pattayas wachsender Tourismus- und Nachtlebenssektor wird oft kritisiert, weil er grundlegende Umweltbelange vernachlässigt – obwohl die Stadt sich als modernes, erstklassiges Reiseziel positionieren möchte.
Für die Anwohner, die sich über die anhaltende Verschmutzung und Unordnung ärgern, fühlt sich die Strafe von 10.000 Baht wie ein weiteres Beispiel für das „Business as usual“ an, bei dem wohlhabende Interessen reale Konsequenzen vermeiden und die gewöhnlichen Bürger die Last tragen.
Umweltaktivisten betonen, dass eine strengere Durchsetzung und höhere Bußgelder unerlässlich sind, wenn Pattaya sein Image und seine Straßen sauber halten will. Bis dahin könnte der Gestank von Abfällen in den Abflüssen länger bleiben als die Wirkung der aktuellen Strafe.
