Koh Chang rückt näher: Neue Meeresbrücke soll Insel dauerhaft verbinden

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Von der Fähre zur Schnellstraße – Koh Chang vor dem Wandel durch 15-Milliarden-Baht-Meeresbrücke

PATTAYA, Thailand – In einem wegweisenden Schritt zur Förderung von Tourismus, regionaler Anbindung und wirtschaftlichem Aufschwung hat Thailand konkrete Pläne für die lang erwartete „Brücke der Hoffnung“ vorgestellt – eine 5,9 Kilometer lange Schnellstraßenverbindung zwischen dem Festland in der Provinz Trat und der Insel Koh Chang.

Nach mehreren öffentlichen Anhörungen und technischen Prüfungen hat die Expressway Authority of Thailand (EXAT) nun die finale Trassenführung festgelegt. Nach anfänglichem Widerstand aus der Bevölkerung stößt die gewählte Route – Option 3 von vier geprüften Varianten – nun auf breite Zustimmung. Die Strecke beginnt in Ban Thammachat Lang, Unterbezirk Khlong Yai im Bezirk Laem Ngop, durchquert landwirtschaftlich genutzte Gebiete und das Meer und erreicht Koh Chang bei Ban Dan Mai.



Für die Bevölkerung von Trat – insbesondere für die Bewohner Koh Changs und touristische Unternehmen – steht die Brücke für weit mehr als Infrastruktur. Sie symbolisiert Hoffnung auf ganzjährige Erreichbarkeit, weniger Abhängigkeit von wetteranfälligen Fährverbindungen und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

EXAT plant, die detaillierten Entwürfe und Umweltprüfungen bis Ende 2026 abzuschließen. Die Genehmigungsphase ist für 2027–2028 angesetzt, der Baubeginn für 2029 vorgesehen. Fertigstellung soll 2033 erfolgen. Das Gesamtbudget beträgt 15 Milliarden Baht.


Fortschritt mit Rücksicht auf Natur und Mensch

Die geplante Brücke wird als moderne Schnellstraße mit vier Fahrspuren (je zwei pro Richtung) samt Mitteltrennung und Seitenstreifen ausgeführt. Service-Spuren sorgen zusätzlich für einen reibungslosen Verkehrsfluss für Einheimische und Touristen.

Zum Schutz der Umwelt – insbesondere von Meereslebewesen und Korallenriffen – werden Teile der Brücke aufgeständert. Auch die Durchfahrtshöhe wird angepasst, um großen Schiffen die Passage unter der Brücke zu ermöglichen.

Brücke als Aufbruch – Bewohner unterstützen Pläne für 5,9 km lange Verbindung für mehr Tourismus und ganzjährige Erreichbarkeit

Zwei Bauweisen kommen dabei zum Einsatz:

  • Extradosed- oder Freivorbau-Brücken für lange Spannweiten bis zu 200 Metern in Schifffahrtsbereichen
  • Hohlkasten- oder Freivorbau-Brücken für allgemeine Spannweiten von 50–60 Metern

Die Strecke verläuft zu Beginn durch dünn besiedelte Wohngebiete bei Ban Thammachat Lang und endet auf Koh Chang in einem Bereich mit geringer Bebauungsdichte und touristischer Nutzung.


Vom Traum zur Realität

Die „Brücke der Hoffnung“ ist nicht nur ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, sondern auch ein soziales und wirtschaftliches Versprechen. Für Tourismusbetreiber auf Koh Chang könnte das Projekt den Beginn einer neuen Wachstumsphase markieren – nach Jahren eingeschränkter Erreichbarkeit durch Fährzeiten und saisonale Unwägbarkeiten. Für Einheimische eröffnet die Brücke besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Handel.

Nach Fertigstellung wird die Brücke nicht nur Festland und Insel physisch verbinden, sondern auch das Vertrauen von Investoren, Reisenden und Einheimischen stärken – in eine Infrastruktur, die Verlässlichkeit, Entwicklung und Perspektive bietet.

Während Thailand sich als widerstandsfähiges und zukunftsorientiertes Reiseziel positioniert, könnte diese Brücke zu einem der stärksten Symbole eines Aufbruchs werden – gebaut auf Hoffnung und Beton.