„Für alle oder nur für Touristen?“ – Bußgelder allein lösen Pattayas Straßenverkehrskrise nicht

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Seit 1. Juni gelten 2.000 Baht Strafen für Helmpflicht – ein Sicherheitsbeitrag oder nur Geldmacherei? Kritiker sagen: Bußgelder allein stoppen das Straßenchaos in Pattaya nicht.

PATTAYA, Thailand – Ab dem 1. Juni gilt in Pattaya eine neue Strafe von 2.000 Baht für das Nichttragen eines Helms. Doch während die Behörden auf schärfere Geldstrafen setzen, um die alarmierende Unfallrate zu senken, wächst die Kritik: Werden die höheren Bußgelder tatsächlich mehr Sicherheit bringen oder nur die Stadtkasse füllen?

Pattaya hat eine der höchsten Unfallzahlen pro Kopf bei Motorradfahrern in Thailand. Die Straßen sind für Einheimische und Touristen täglich ein Risiko. Die Stadt hofft, dass die harten Strafen Fahrer zu mehr Vorsicht zwingen. Kritiker sehen darin jedoch nur ein Pflaster auf einem System, das eine grundlegende Reform braucht.



„Geht es Thailand wirklich um Verkehrssicherheit – oder nur ums Einsammeln von Bußgeldern?“, fragt ein langjähriger Bewohner skeptisch. Diese Skepsis ist weit verbreitet, besonders bei denen, die den immer gleichen Ablauf kennen: ein tragischer Unfall, eine reaktive Maßnahme – und keine echte Verbesserung.

Manche machen sogar auf die Ironie aufmerksam: „Ich wurde einmal von einem Polizisten ohne Helm bestraft, weil ich keinen trug“, berichtet ein genervter Expat. Andere fragen: „Gilt das für alle oder nur für Touristen?“

Viele betonen, dass Verkehrssicherheit mit Bildung beginnen muss, nicht nur mit Strafen. „Bußgelder helfen nichts, wenn nicht schon in der Schule mit Sicherheitsbewusstsein begonnen wird“, schrieb ein Kommentator. Ohne eine Kultur der Verantwortung von klein auf werden Strafen eher als „Kosten des Fahrens“ gesehen – nicht als Abschreckung.


Die Sorge wächst auch über Pattayas Grenzen hinaus. „Dieses Gesetz sollte in ganz Thailand gelten“, sagt ein Betroffener. „Ich sehe so viele Touristen in Hua Hin ohne Helm fahren – das ist gefährlich.“

Letztlich braucht Pattayas Straßenverkehrskrise mehr als hohe Strafen: konsequente Kontrolle, eine einheitliche Anwendung und langfristige Verkehrserziehung sind unerlässlich. Sonst bleibt die Stadt zwar Tourismus-Magnet – aber leider auch Spitzenreiter bei Verkehrsunfällen.