PATTAYA, Thailand – In Pattaya kann ein kurzer Hupenstoß mehr auslösen als nur Ärger: Er kann Gewalt nach sich ziehen. Fälle von aggressiver Straßenwut nehmen spürbar zu, und selbst Frauen – darunter sichtbar Schwangere – bleiben nicht verschont. Ein Vorfall in Sri Racha nahe Pattaya sorgt aktuell für Entsetzen.
Dort wurde eine junge Frau, die sich im siebten Monat ihrer Schwangerschaft befindet, brutal von zwei Jugendlichen auf einem Motorrad attackiert. Der Auslöser: Sie hatte am Ende einer Ampelphase zweimal kurz gehupt, weil das Fahrzeug vor ihr plötzlich abbog – ein Routinehupen, das vielen Autofahrern vertraut ist.
Doch anstatt weiterzufahren, fühlten sich die beiden Männer provoziert. Sie verfolgten die Frau mit hoher Geschwindigkeit und zwangen sie schließlich auf der Kao Kilo Road im Unterbezirk Surasak zum Anhalten. Dort stiegen sie ab, blockierten ihr Auto und schlugen sie wiederholt ins Gesicht – selbst als sie verzweifelt rief: „Ich bin im siebten Monat schwanger.“ Laut Aussage der Frau habe einer der Angreifer danach sogar noch härter zugeschlagen.
„Ich hatte panische Angst“, erinnert sich Atchariya. „Es war ihnen völlig egal, dass ich schwanger bin. Als ich es sagte, haben sie mich noch härter geschlagen.“
Erst das Eingreifen eines anderen Autofahrers, der von hinten hupte, ließ die Angreifer fliehen. Dessen Dashcam hielt den Übergriff klar fest; die Aufnahmen stellte er Atchariya als Beweismittel zur Verfügung. Die Frau hat inzwischen Anzeige bei der Polizei in Sri Racha erstattet und das Videomaterial sowie die Kennzeichen der Täter übergeben. Zusätzlich möchte sie Aufnahmen von Überwachungskameras der Stadt anfordern, um die Ermittlungen zu unterstützen.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein wachsendes Problem in Pattaya und der Provinz Chonburi: fehlende Gelassenheit im Straßenverkehr und aggressive Reaktionen selbst auf harmlose Hupen. Für viele Menschen – gerade Frauen – kann selbst eine kurze Heimfahrt plötzlich lebensgefährlich werden.
Anwohner fordern nun von der Polizei entschlossenes Handeln. Auch Atchariya hofft, dass die Täter bald gefasst werden – nicht nur, um selbst Gerechtigkeit zu erfahren, sondern als Signal: Straßenwut darf nicht geduldet werden – weder in Pattaya noch anderswo.
