
PATTAYA, Thailand – Die Jomtien Beach Road sollte mit der dauerhaften Umstellung auf eine Einbahnstraße sicherer und geordneter werden. Viele Einheimische berichten jedoch, dass sich kaum etwas geändert hat – abgesehen davon, dass die Probleme nun berechenbarer und frustrierender wirken.
Trotz klarer Schilder, aufgemalter Pfeile und regelmäßiger Hinweise von Behörden fahren täglich zahlreiche Verkehrsteilnehmer – Motorräder, Roller, Lieferfahrzeuge und gelegentlich sogar Autos – entgegen der Einbahnrichtung. Von Frühaufstehern bis zu späten Restaurantgästen beobachten Menschen immer wieder dieselben Szenen: Rasende Fahrer gegen den Verkehr, riskantes Spurwechseln und die enge Strandstraße als persönliche Abkürzung.
Anwohner bemängeln, dass die Durchsetzung fast nicht stattfindet. Die wenigen Kontrollen dauern meist nur ein oder zwei Tage, bevor alles wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt. „Hier scheinen Regeln optional zu sein“, sagt ein langjähriger Besucher. „Die Straße ist nur auf dem Papier eine Einbahnstraße. In der Realität gilt: Alles ist erlaubt.“
Geschäftsinhaber berichten, dass die Straße dadurch gefährlicher wirkt als zuvor. Mit zunehmendem Fußverkehr in den kühleren Monaten sind Beinahe-Unfälle zwischen Fußgängern und Falschfahrern Alltag geworden. Manche Ladenbesitzer haben sogar Absperrungen oder Schilder vor ihren Geschäften aufgestellt, um unvorsichtige Fahrer von geparkten Rollern oder Kunden fernzuhalten.
Hinzu kommt die wirtschaftliche Realität. Viele Restaurants, Bars und Gästehäuser entlang der Jomtien Beach Road verzeichnen trotz der offiziellen Hochsaison schleppende Geschäfte. Mehrere Betreiber berichten, dass die Umsätze weiterhin unter den Vor-Pandemie-Jahren liegen und deutlich hinter den offiziell kommunizierten Erholungswerten zurückbleiben.

Einige machen das chaotische Verkehrsaufkommen selbst verantwortlich. „Die Kunden fühlen sich draußen nicht mehr wohl“, sagt ein Café-Besitzer. „Man sitzt beim Kaffee und plötzlich rast ein Motorrad entgegen. Das vertreibt die Leute.“
Andere sehen zudem breitere Probleme: weniger zahlungskräftige Langzeitbesucher, steigende Kosten, ein stärkerer Baht und Konkurrenz durch andere Reiseziele. Viele Geschäftsleute hatten auf einen Schub durch die Feiertage gehofft, doch nun geben sie offen zu, dass die Erwartungen enttäuscht wurden. „Die Saison ist da, aber das Geld nicht“, sagt ein Betreiber eines Massagesalons. „Und die Regierung scheint wenig Interesse daran zu haben, die Grundlagen zu sichern – etwa sicherzustellen, dass Motorräder die Fahrtrichtung einhalten.“
Bislang bleibt die Jomtien Beach Road ein Symbol für Pattayas fortwährende Probleme: Regeln, die auf Schildern gut aussehen, aber selten in der Realität umgesetzt werden, und eine touristische Wirtschaft, die oberflächlich lebendig wirkt, darunter jedoch fragil bleibt.
Mit dem Fortschreiten der Hochsaison hoffen viele Anwohner und Geschäftsleute nicht mehr auf Wunder – nur auf ein wenig Ordnung, etwas mehr Sicherheit und vielleicht ein paar Kunden mehr, die sich nicht vor entgegenkommenden Motorrädern fürchten müssen.









