Bolt-Fahrer bei Auseinandersetzung mit Songthaew-Fahrer in Süd-Pattaya niedergestochen

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Bolt-Fahrer erleidet Stichwunde am Arm nach Zusammenstoß mit Songthaew-Fahrer nahe Soi Lengkee; Polizei ermittelt, ob Notwehr vorlag, nachdem ein Ride-Hailing-Fahrer bei der Auseinandersetzung durch gefährliches Fahrverhalten verletzt wurde.

PATTAYA, Thailand – Die ohnehin angespannte Verkehrssituation in Pattaya eskalierte am Samstagabend erneut gewaltsam: Ein Bolt-Motorradtaxifahrer wurde bei einem Streit mit einem Songthaew-Fahrer (Sammeltaxi) in der Soi Lengkee im Süden der Stadt am Arm verletzt. Der Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmenden Spannungen zwischen traditionellen und digitalen Transportanbietern – sowie auf die Frage, wo Selbstverteidigung endet und Körperverletzung beginnt.

Gegen 21:00 Uhr am 1. Juni wurde die Polizei der Stadt Pattaya über eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einem Fahrer eines Ride-Hailing-Dienstes und einem konventionellen Sammeltaxi-Fahrer informiert. Freiwillige Helfer der Sawang-Boriboon-Stiftung fanden den 29-jährigen Bolt-Fahrer Kitichai Sangsaming mit einer Stichwunde am linken Arm vor. Er wurde vor Ort erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht.



Laut Kitichai begann der Vorfall damit, dass der Songthaew-Fahrer ihn beim Transport eines Fahrgasts gefährlich knapp überholt habe. Nach dem Absetzen des Kunden sei er dem Songthaew gefolgt, um eine Erklärung zu verlangen. Aus dem Wortgefecht wurde schnell ein körperlicher Konflikt. Der Bolt-Fahrer berichtet, er sei zunächst geschlagen und dann mit einem scharfen Gegenstand am Arm verletzt worden.

Der Songthaew-Fahrer stellte sich später selbst bei der Polizei vor, verweigerte jedoch gegenüber Reportern die Aussage. In einer kurzen Stellungnahme behauptete er, in Notwehr gehandelt und dabei einen „Autoschlüssel“ verwendet zu haben.

Kitichai zweifelte diese Darstellung gegenüber der Polizei an: „Ein Autoschlüssel kann keine so tiefe Wunde verursachen“, soll er gesagt haben.


Die Polizei von Pattaya sichert derzeit Überwachungsmaterial vom Tatort, um festzustellen, wer den Streit begonnen hat und ob die Gewaltanwendung gerechtfertigt war. Forensische Untersuchungen sollen klären, ob die Verletzung tatsächlich von einem Schlüssel oder möglicherweise doch von einem Messer stammt. Je nach Ermittlungsergebnis kündigten die Beamten rechtliche Schritte an.

Der Vorfall gilt als weiteres „offenes Pflaster“ auf Pattayas Straßen – sinnbildlich wie wörtlich. Die zunehmenden Reibungen zwischen etablierten Fahrdiensten und App-basierten Anbietern entwickeln sich zur Sicherheitsfrage, bei der es nicht nur um Verkehrsregeln, sondern auch um den Umgang miteinander und berufliche Standards geht.


In den sozialen Netzwerken zeigten sich die Reaktionen gespalten: Während viele mit dem verletzten Bolt-Fahrer sympathisieren, verweisen andere auf den langjährigen Konflikt zwischen alten und neuen Mobilitätsdiensten, der immer wieder zu Eskalationen führt.

Ob die Ermittlungen mit Anklagen oder einer Versöhnung enden, bleibt offen. Fest steht: Auf Pattayas Straßen prallen nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Welten aufeinander.