Arbeitskräftemangel in Pattaya entspannt sich – Thailand verlängert Migrantenaufenthalt trotz steigender illegaler Grenzübertritte

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Kambodschanische Arbeitsmigranten kehren nach Pattaya zurück und lindern den Arbeitskräftemangel im Tourismus und Bauwesen. Lokale thailändische Arbeitskräfte, obwohl meist besser qualifiziert, sind oft nicht bereit, körperlich anstrengende Tätigkeiten für geringe Löhne zu übernehmen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Der Arbeitsmarkt in Pattaya beginnt sich zu erholen, da kambodschanische Arbeitsmigranten, die zuvor durch Grenzspannungen abgeschreckt wurden, wieder in die Tourismus- und Bausektoren der Stadt zurückkehren. Hintergrund ist eine Entscheidung der thailändischen Regierung, die kambodschanischen Staatsbürgern mit abgelaufenen Arbeitserlaubnissen oder Grenzaufenthaltsgenehmigungen einen sechsmonatigen Verbleib in Thailand erlaubt. Sie dürfen nun legal bis zum 7. Dezember 2025 im Land bleiben und arbeiten.



Sicherheitsbehörden berichten jedoch gleichzeitig von einem deutlichen Anstieg kambodschanischer Staatsangehöriger, die versuchen, über inoffizielle Übergänge in Provinzen wie Chanthaburi und Trat nach Thailand zurückzukehren. Die Grenzschutzkommandantur bestätigte gemeinsam mit der Einwanderungspolizei wiederholte Feststellungen größerer Gruppen, die ohne Genehmigung die Grenze überschreiten. Viele dieser Arbeiter waren zuvor der Aufforderung der kambodschanischen Regierung gefolgt, heimzukehren, wo ihnen Arbeitsplätze und Einkommen in Aussicht gestellt wurden. Da sich die Beschäftigungsmöglichkeiten in Kambodscha jedoch als begrenzt erwiesen, kehren zahlreiche Arbeitskräfte nun wieder nach Thailand zurück.


Die Tourismusbranche in Pattaya, die auf Arbeitskräfte aus Kambodscha angewiesen ist, hatte stark unter den Abwanderungen gelitten. Viele Unternehmen konnten ihre Betriebsabläufe nicht aufrechterhalten. Mit der neuen Regelung haben Betriebe nun die Möglichkeit, Personal zurückzugewinnen und ihre Tätigkeiten zu stabilisieren. Auch im Bauwesen, wo es durch Arbeitskräftemangel zu Projektverzögerungen kam, wird erwartet, dass die Rückkehr der Migranten einen geregelten Fortgang ermöglicht. Zwar wurden auch thailändische Arbeitskräfte berücksichtigt, doch viele sind nicht bereit, für niedrige Löhne die körperlich belastenden Tätigkeiten zu übernehmen.


Trotz der spürbaren Entlastung bestehen weiterhin Herausforderungen. Arbeitgeber fordern die Regierung auf, die Bearbeitung von Arbeitserlaubnissen zu beschleunigen, um künftige Engpässe zu vermeiden. Zugleich wirft die wachsende Zahl illegaler Grenzübertritte Fragen nach Schwarzarbeit auf, was strengere Durchsetzung der Arbeitsgesetze erforderlich macht.


Die thailändische Regierung versucht, den Spagat zwischen nationaler Sicherheit und der wirtschaftlichen Notwendigkeit einer stabilen, legalen Migrantenarbeiterschaft zu meistern. Mit der Verlängerung der Aufenthaltsmöglichkeiten für kambodschanische Arbeitskräfte soll die Wirtschaft unterstützt und gleichzeitig humanitären Prinzipien Rechnung getragen werden. Langfristig sind jedoch weitere Maßnahmen nötig, um die strukturellen Probleme zu lösen und eine nachhaltige Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt Pattayas sicherzustellen.