Warum Pattayas Langzeitbesucher den Koh-Larn-Polizisten feiern, der gegen laute Motorräder vorging

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Ein Polizeibeamter auf Koh Larn beschlagnahmt und legt ein illegal modifiziertes Motorrad eines Jugendlichen still – ein Vorfall, der bei vielen Pattaya-Bewohnern und Langzeitbesuchern, die unter nächtlicher Lärmbelästigung leiden, auf Zustimmung stößt.

PATTAYA, Thailand – Ein viraler Vorfall auf Koh Larn hat eine Debatte ausgelöst, die viele Einheimische seit Jahren meiden: den Kampf gegen illegal modifizierte, extrem laute Motorräder. Nachdem ein Pattaya-Polizeibeamter in einem Moment der Wut das übermäßig laute Motorrad eines Jugendlichen beschädigte, rechneten viele mit scharfer Kritik. Stattdessen fiel die Reaktion ausländischer Touristen und Langzeitbesucher überraschend anders aus.



In den sozialen Netzwerken häuften sich zustimmende Kommentare. Einige sprachen von „altmodischer, konsequenter Polizeiarbeit“, andere scherzten, der Beamte solle sofort nach Pattaya versetzt werden – dort sei das Problem noch deutlich größer. Viele Langzeitgäste erklärten, dass laute, manipulierte Auspuffanlagen inzwischen zu den störendsten Begleiterscheinungen des Alltags gehören, besonders in Gegenden, die eigentlich der Erholung dienen. Es gehe nicht um Strenge oder Unfreundlichkeit, sondern um die Rückkehr zu einem grundlegenden Maß an Ruhe.

Seit Jahren beklagen sich ausländische Bewohner über Motorräder ohne Schalldämpfer, die nachts um zwei oder drei Uhr durch die Straßen rasen und mit Fehlzündungen eher an Feuerwerk als an Verkehrsmittel erinnern. Familien in Strandnähe berichten, regelmäßig aus dem Schlaf gerissen zu werden. Ältere Langzeitbesucher bezeichnen den Lärm als unerträglich. Dennoch sei die Durchsetzung der Regeln uneinheitlich, und viele Verursacher verhielten sich, als gälten Gesetze für sie nicht.


Vor diesem Hintergrund verteidigten viele Ausländer den Beamten. Für sie symbolisierte die Zerstörung des illegalen Auspuffs ein längst überfälliges Zeichen gegen ein Problem, das die Behörden selten mit Nachdruck angehen. Einige meinten zudem, die Haltung des Jugendlichen habe die Situation vermutlich eskaliert, und verwiesen auf mangelnden Respekt gegenüber der Polizei als Teil der heutigen „Wild-West-Mentalität“ auf Thailands Straßen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Touristen Gewalt oder Sachbeschädigung befürworten. Gefordert wird vor allem konsequente und gleichmäßige Durchsetzung bestehender Gesetze – mit echten Konsequenzen für jene, die friedliche Wohngebiete in Rennstrecken verwandeln. Würden die Vorschriften konsequent angewandt, so das Argument, gäbe es keinen Anlass für spektakuläre Eskalationen wie jene, die viral ging.


Am Ende spiegelt der Vorfall eine weit verbreitete Frustration wider: Viele sind des unaufhörlichen Dröhnens modifizierter Auspuffe müde und hoffen, dass dieser Moment die Behörden dazu bewegt, Lärmbelästigung ernst zu nehmen. Auch wenn die Reaktion des Beamten überzogen war, zeigt die Unterstützung aus der Expat- und Touristengemeinschaft eines deutlich – der Wunsch nach ruhigeren, sichereren Straßen ist groß, und jeder Versuch, sie zurückzugewinnen, findet Beifall.