
PATTAYA, Thailand – Für viele Erstbesucher und selbst für Rückkehrer stellt Pattaya ein bekanntes logistisches Rätsel dar: Wie bewegt man sich am besten durch die Stadt, ohne Geduld oder Geldbeutel zu verlieren? Die Wahl fällt meist auf zwei Optionen – ein Motorrad mieten oder den allgegenwärtigen Baht-Bus beziehungsweise Songthaew, die gemeinsam genutzten Pickup-Trucks, die durch die Stadt fahren.
Auf den ersten Blick verspricht das Motorrad Freiheit. Für nur 150–250 Baht pro Tag können Besucher sich durch den Verkehr schlängeln, Wartezeiten umgehen und Strände oder Bars in eigenem Tempo erreichen. Doch dieses Schnäppchen birgt echte Risiken. Pattayas Straßen sind selbst unter normalen Bedingungen chaotisch, Verkehrsregeln werden lax kontrolliert, und die Unfallstatistiken mit ausländischen Mietfahrern sind konstant hoch. Viele Motorräder sind schlecht gewartet, Helme werden zwar gestellt, aber selten getragen, und Versicherungen sind oft eingeschränkt oder gar nicht vorhanden. Ein einziger Sturz kann teurer werden als eine ganze Urlaubswoche.
Der Songthaew hingegen wirkt sicherer und unkomplizierter. Zehn Baht für eine gemeinsame Fahrt entlang der Beach Road gehören zu den günstigsten Angeboten im globalen Tourismus. Besucher gelangen problemlos von Nord-Pattaya bis zur Walking Street, und für längere Strecken – etwa nach Jomtien oder Naklua – bleiben die Fahrpreise moderat. Doch auch hier häufen sich Frustrationen: Die Routen sind nicht immer klar, Fahrer verlangen manchmal überhöhte „Privat-Taxi“-Preise, und nach Mitternacht verschwinden Fahrpläne gänzlich. Touristen berichten von überhöhten Preisen, liegengebliebenen Fahrten oder Verwirrung über die ungeschriebenen Regeln, wann die Klingel zu betätigen ist und wann nicht.
Welche Option ist also besser? Keine der beiden ist perfekt. Das Motorrad bietet Unabhängigkeit, aber auch Gefahr – besonders für diejenigen, die mit der Fahrkultur Thailands nicht vertraut sind. Der Songthaew ist günstig und bunt, aber unzuverlässig, und für Familien oder Nachtschwärmer oft unpraktisch.
Pattayas Transportproblem spiegelt die Stadt selbst wider: aufregend, unberechenbar und nicht ohne Gefahren. Für vorsichtige Reisende bleibt der Songthaew die vernünftige Wahl – wenn auch mit der nötigen Geduld. Für Abenteurer, die Geschwindigkeit über Sicherheit stellen, ist das Miet-Motorrad verlockend.
Die eigentliche Kritik gilt vielleicht weniger den einzelnen Optionen als vielmehr Pattayas Versäumnis, ein transparentes und verlässliches öffentliches Verkehrssystem zu entwickeln, das sowohl Touristen als auch Einheimischen gerecht wird. Bis dies geschieht, werden Besucher weiter darüber diskutieren, ob ihr Pattaya-Erlebnis auf zwei Rädern oder auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks stattfinden sollte.









