
PATTAYA, Thailand – Einst galt Pattaya als Spielplatz westlicher Touristen, die Sonne, Nachtleben und Strände suchten. Doch die Besucherstruktur hat sich deutlich verschoben: Während die Zahl der langjährigen Gäste aus Europa und den USA kontinuierlich abnimmt, prägen heute Reisende aus China, Indien, Russland, Südkorea und Japan zunehmend das Bild der Stadt.
Obwohl Thailand jährlich über 22 Millionen Touristen empfängt, gelingt es Pattaya nur bedingt, wirtschaftlich davon zu profitieren. Viele Betriebe sind noch immer auf die Erwartungen westlicher Urlauber zugeschnitten. Damit klaffen Angebot und Nachfrage auseinander, da die neuen Besuchergruppen verstärkt kulturelle Aktivitäten, familienfreundliche Attraktionen, Shopping und kulinarische Erlebnisse bevorzugen.
Lokale Anbieter kritisieren, dass Pattaya zu sehr an seiner alten Identität festhalte. „Die Stadt lebt noch in der Vergangenheit“, erklärte ein Tourismusanalyst. „Sie klammert sich an das Bild des westlichen Urlaubers, obwohl die Realität längst eine andere ist.“
Der Wandel zeigt sich deutlich in den Straßen, die früher von Bars und Clubs für westliche Stammgäste geprägt waren. Heute dominieren Schilder in verschiedenen Sprachen, asiatische Restaurants und Reisebüros für Gruppentourismus. Doch ohne eine gezielte Neuausrichtung droht Pattaya gegenüber anderen thailändischen Destinationen ins Hintertreffen zu geraten, die ihre Angebote bereits erfolgreich für ein breiteres internationales Publikum angepasst haben.
Tourismusexperten betonen, dass Pattaya nur dann florieren könne, wenn die Stadt ihre neue Klientel aktiv annehme und entsprechende Anpassungen bei Infrastruktur, Marketing und Service vornehme. Andernfalls werde zwar Thailand insgesamt hohe Besucherzahlen verzeichnen – der lokale Nutzen für Pattaya bleibe jedoch begrenzt.









