Pattaya setzt auf indische Touristen inmitten der Nebensaison-Debatte

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Während Europäer fernbleiben, halten indische Gruppenreisen Pattayas Hotels, Einkaufszentren, Convenience Stores, Events – und sogar Songthaews – am Leben.

PATTAYA, Thailand – Während Pattaya mit einer schleppenden Nebensaison kämpft, setzt die Stadt ihre Hoffnungen nun auf eine steigende Zahl indischer Besucher – allerdings nicht ohne Spannungen und Diskussionen.

Indische Ankünfte steigen – können sie die Nebensaison retten?

Zahlen zur Jahresmitte zeigen einen auffälligen Anstieg der indischen Touristen in Thailand um 13,8 % auf 1,18 Millionen Ankünfte, mit Erwartungen, bis Jahresende 2,4 bis 2,5 Millionen zu erreichen. In Pattaya sind indische Besucher inzwischen tägliche Erscheinungen und schließen die historischen Lücken zu chinesischen Touristen – 50.571 gegenüber 62.569 in einer kürzlich gemessenen Woche.

Zahlenmäßig wird Indien zunehmend zu einem Eckpfeiler des Tourismus, insbesondere in Zeiten, in denen westliche Besucher zurückbleiben. Jetski-Vermietungen, Nachtleben und Gruppenpakete gewinnen an Bedeutung und halten Veranstaltungsorte über Wasser, wenn der Besucherandrang aus Europa und Amerika nachlässt.


Doch Kritiker sagen: Zahlen allein reichen nicht

„Wo ist der Urlaubsansturm?“ schimpft ein langjähriger Expat und spiegelt wachsende Skepsis wider: Volumen allein kann die Stadt nicht retten, wenn die Ausgaben unterschiedlich sind. Viele empfinden, dass indische Besucher zwar zahlreich sind, aber nicht so viel Geld in die lokale Wirtschaft investieren wie westliche Touristen früher.

In sozialen Medien kocht die Frustration hoch. Beschwerden reichen von überfüllten Warteschlangen bis zu unangemessenem Verhalten in der Öffentlichkeit. Ein Besucher beklagte, bei 7-Eleven „zurücktreten zu müssen, um sich anzustellen“. Ein anderer verspottete die Behauptungen eines „Urlaubsansturms“ als „Scherz des Jahres“. Die Realität? Ein touristisches Lebenselixier, das die Lichter am Leuchten hält – aber nicht unbedingt dafür sorgt, dass sich jeder wohlfühlt.



Die Nebensaison zeigt weiterhin ihre Schatten – selbst mit indischer Hilfe

Trotz des Anstiegs indischer Besucher wirkt Pattaya Anfang August immer noch ruhig. Ruhig genug, damit Strandbesucher eine friedliche Auszeit genießen können, aber zu ruhig, um angeschlagene Geschäfte spürbar zu beleben. Bar-Girls, Händler und Betreiber am Strand spüren weiterhin den Druck und navigieren in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, trotz stetiger Besucherzahlen.

Fazit: Zahlen sind wichtig – aber nicht alles

Indische Touristen sind während dieser Nebensaison zweifellos essenziell – eine volumenbasierte Brücke für Pattayas Wirtschaft. Ihre Ausgabefreudigkeit bei Wassersport, Nachtleben und Familienaktivitäten macht einen spürbaren Unterschied.

Doch die Kritik verdeutlicht, dass reine Besucherzahlen nicht automatisch zu umfassendem wirtschaftlichen oder kulturellen Nutzen führen. Lokale Unternehmen sehnen sich weiterhin nach zahlungsfreudigen westlichen Gästen und besserer Integration. Bis dahin bleibt Pattaya in einer Zwischenphase – belebt, aber noch nicht revitalisiert.