Starker Thai-Baht drückt Pattayas Tourismus, Kosten steigen

0
951
Pattayas Nebensaison-Stimmung: Massage-Mitarbeiterinnen warten und hoffen auf den nächsten Tourbus. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Der thailändische Baht hält diese Woche stabil im Bereich von 31,80 bis 32,80 pro US-Dollar, eine Zahl, die Marktanalysten erfreut, die Tourismusbranche in Pattaya jedoch in Stimmung trübt. Während Ökonomen über Fed-Politik, Kapitalflüsse und Inflationsdaten diskutieren, ist die Realität vor Ort einfacher: Jeder Anstieg macht das Leben für diejenigen schwerer, die von ausländischen Besuchern abhängig sind.


Pattaya galt einst als günstiger Spielplatz Asiens. Europäer auf langen Winteraufenthalten, asiatische Wochenendausflügler und Rucksacktouristen konnten hier ihr Geld weiter strecken als in den meisten Nachbarländern. Doch mit einem stärkeren Baht verschwindet Thailands Preisvorteil. Vietnam, Kambodscha und selbst die Philippinen wirken plötzlich als bessere Alternative.

Die Auswirkungen spüren alle. Hotels verzeichnen kürzere Buchungen, Restaurants kleinere Rechnungen, Convenience-Stores klagen über dünne Margen. Selbst Songthaew-Fahrer und Bar-Mitarbeiter merken es an weniger Fahrgästen und kleineren Trinkgeldern. „Es sind nicht mehr die Frauen oder ihre Lächeln – es ist der Wechselkurs, der entscheidet, ob ich bleibe oder gehe“, gestand ein langjähriger Besucher.



Auf den Straßen wirkt das Bild noch deutlicher. Vor Massagesalons sitzen Frauen in Gruppen auf Plastikstühlen und warten auf einen Tourbus, der vielleicht gar nicht kommt. In der Nebensaison verbringen viele ganze Nachmittage damit, auf nur einen einzigen Laufkundschaft zu hoffen.

Starker Baht, schwächeres Pattaya: Touristen kürzen Aufenthalte, Ausgaben und die Lebensader der Stadt. (Foto: Jetsada Homklin)

Die Abhängigkeit der Stadt vom Gruppentourismus verschärft den Druck. Mit rückläufigen europäischen Ankünften und stagnierenden russischen Zahlen hat Pattaya stark auf indische Gruppenreisen gesetzt, um die Belegungsrate zu halten. Diese Reisen arbeiten jedoch mit engen Budgets, sodass kleinere Unternehmen wenig profitieren. Unabhängige Reisende, einst das Rückgrat der Stadt, werden gerade durch einen starken Baht am meisten abgeschreckt.

Zugleich kämpfen Betriebe mit selektiver Gesetzesdurchsetzung, steigenden Betriebskosten und politischer Unsicherheit. Die Stärke des Baht spiegelt die internationalen Märkte wider, ihre Folgen sind jedoch vor allem für die spürbar, die zusehen, wie Kunden an ihnen vorbeigehen.

Wenn die Währung weiter steigt, droht Thailands Ruf als „günstiges Reiseziel“ weiter zu schwinden. Für Pattaya – eine Stadt, die auf Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit aufgebaut ist – ist die Stimmung klar: eine weitere Nebensaison des Wartens, Hoffens und Überlebens.