Starker Baht zwingt Pattaya zum Umdenken über Touristennutzen

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Starker Baht zwingt Pattaya zum Umdenken – steigende Währung drückt die Kaufkraft der Touristen und wirft Fragen auf, wer der lokalen Wirtschaft wirklich nützt. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Mit dem erstarkenden thailändischen Baht, der aktuell bei etwa 32,30 zum US-Dollar liegt, wächst die Debatte darüber, welchen Wert Touristen tatsächlich mitbringen – nicht nur in finanzieller, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht. In beliebten Reisezielen wie Pattaya, wo es immer wieder zu Zwischenfällen mit Besuchern kommt, fragen sich viele: Ist Thailand zu billig geworden – nicht im Preis, sondern in seiner Selbstachtung?



Die Aufwertung des Baht, angetrieben durch sinkende US-Anleiherenditen und Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve, mag für Importeure erfreulich sein – für den Tourismus jedoch ist sie problematisch. Mit jeder Baht-Stärkung sinkt die Kaufkraft der ausländischen Besucher, was zu einer neuen Art von Bewertung führt: Wer trägt wirklich zur lokalen Wirtschaft bei – und wer testet nur die Geduld der Bevölkerung?

In Pattaya berichten Anwohner zunehmend von Touristengruppen, die mit leistungsstarken Motorrädern nachts lautstark durch die Straßen rasen und Verkehrsregeln ignorieren. Die Sorge gilt dabei weniger dem Lärm als der fehlenden Durchsetzung von Regeln. Manche vermuten, dass zahlungskräftige Besucher stillschweigend mehr Freiraum erhalten, andere sehen darin strukturelle Probleme im Umgang mit einem vielfältigen Touristenmix.


Gleichzeitig zeigt sich ein Wandel im Reiseverhalten: Anspruchsvollere Urlauber weichen zunehmend auf ruhigere, gesetzestreuere Ziele in der Region aus. „Touristen sollten entsprechend ihres Beitrags behandelt werden – finanziell und im respektvollen Umgang mit Land und Leuten“, so ein Einwohner Pattayas.

Die Sorge wächst, dass Thailand langfristig jene Gäste verliert, die seine Kultur und Gesetze wertschätzen, wenn es weiterhin wahllos jeden willkommen heißt. Die Frage ist nicht mehr nur, wie viele Touristen kommen – sondern welche.