Ist Thailand wirklich so nahtlos und sicher wie behauptet? Ausländische Besucher teilen ihre Eindrücke

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Zwischen Werbebotschaft und Wirklichkeit – Touristen und Langzeitbesucher erleben Thailand je nach Region und Jahreszeit sehr unterschiedlich. (Foto von Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Für viele ausländische Touristen und Langzeit-Expats zeigt sich Thailand – und insbesondere Pattaya – etwas anders, als es die offiziellen Botschaften des thailändischen Fremdenverkehrsamts (TAT) versprechen. Während die Regierung in ihrer Werbung „nahtloses Reisen“, „Sicherheit“ und „authentische Erlebnisse das ganze Jahr über“ hervorhebt, ist die Realität oft differenzierter.

„Nahtloses Reisen, Sicherheit und Authentizität… wirklich?“ schrieb ein Reisender in sozialen Medien. „Das klingt eher wie ein Slogan als wie eine Beschreibung des Alltags.“



Ein häufig angesprochenes Thema ist die Luftqualität. Von Dezember bis März ist vor allem Nordthailand immer wieder von starker Luftverschmutzung betroffen, verursacht durch saisonale Brandrodungen. „Thailand leidet monatelang unter Smog“, bemerkte ein Besucher und wies darauf hin, dass das Bild makelloser Strände und klarer Luft nicht immer der Wirklichkeit entspricht.

Gleichzeitig gibt es Stimmen, die diese Wahrnehmung relativieren. Besonders Bewohner von Regionen, die weniger betroffen sind, schildern ihre Sicht. „In Jomtien oder der Provinz Chonburi gibt es keinen Smog, weil hier keine Zuckerrohrfelder abgebrannt werden“, erklärte ein Einheimischer und hält manche Kritik für überzogen oder nicht zutreffend für alle Landesteile.


Diese unterschiedlichen Perspektiven zeigen, dass zwischen den offiziellen Werbebotschaften und den tatsächlichen Erfahrungen eine Lücke besteht. Während das TAT ein idealisiertes Thailand präsentiert, erleben viele Besucher ganz unterschiedliche Facetten – von Umweltproblemen über Sicherheitsbedenken bis hin zu wechselnder Servicequalität.

Letztlich hängt die Wahrnehmung Thailands stark davon ab, wann und wo man reist und welche Erwartungen man hat. Der Slogan vom „nahtlosen, sicheren und authentischen“ Urlaub ist eine Vision – doch nicht immer deckt sich diese mit dem komplexen Alltag vor Ort.


Um dieses Spannungsfeld besser zu überbrücken, könnten laut Beobachtern einige konkrete Schritte helfen:

Mehr Transparenz zur Luftqualität: Statt Probleme auszublenden, könnten Echtzeit-Informationen zu Luftwerten helfen, Vertrauen aufzubauen – besonders in touristisch stark frequentierten Regionen wie Chiang Mai oder Bangkok.

Regionale Qualitätssicherung: Touristen besuchen nicht nur Pattaya oder Phuket. Einheitliche Sicherheitsstandards, faire Preise und gute Hygiene auch in kleineren Städten könnten das Urlaubserlebnis insgesamt stärken.


Authentische Kommunikation: Authentizität entsteht nicht allein durch Marketing. Geschichten über nachhaltigen Tourismus, lokale Initiativen und Erlebnisse jenseits der bekannten Tempel- und Strandkulissen könnten Reisende stärker ansprechen.

Nebensaison ehrlich bewerben: Anstatt das ganze Jahr als „perfekt“ darzustellen, könnten ruhigere Monate mit weniger Andrang, günstigeren Preisen und einem gemächlicheren Lebensrhythmus hervorgehoben werden.

Solche ehrlichen, differenzierten und regional angepassten Maßnahmen könnten helfen, das Vertrauen in die Marke Thailand zu stärken – und zugleich die Realität besser abzubilden, die Reisende heute suchen.