Baht fällt, doch allein reicht das nicht, um Touristen nach Pattaya zurückzuholen

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Langjährige Pattaya-Besucher betonen, dass ein schwächerer Baht allein nicht genügt – erst mehr Fairness und transparente Preise könnten Touristen wirklich zurückbringen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Der thailändische Baht hat am Donnerstag deutlich nachgegeben und eröffnete bei 32,73 Baht pro US-Dollar, nachdem er zuvor bei 32,49 geschlossen hatte. Obwohl dieser Rückgang auf den ersten Blick Urlauber freuen könnte, sind sich Analysten und langjährige Besucher einig: „Fast perfekt – aber nicht ganz genug“, um einen kräftigen Anstieg des Tourismus nach Pattaya auszulösen. Auch Euro und britisches Pfund schwanken derzeit leicht, sind aber ebenfalls nicht stark genug, um wieder größere Besucherströme anzuziehen – zumal steigende Flugpreise und anhaltende Diskussionen über Preisfairness für Zurückhaltung sorgen.

Die Finanzmärkte reagierten auf die Entscheidung der US-Notenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, während Fed-Chef Jerome Powell eine vorsichtige Haltung einnahm und keine baldige Zinssenkung in Aussicht stellte. Zusammen mit überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten stärkte dies den Dollar und drückte den Baht auf den schwächsten Stand seit Wochen. Krungthai Bank rechnet nun mit Kursschwankungen zwischen 32,60 und 32,85 pro Dollar.



Doch obwohl ein schwächerer Baht normalerweise preisbewusste Reisende anzieht, sagen Stammgäste in Pattaya: Allein der Wechselkurs reicht nicht mehr aus.
„Selbst mit dem schwächeren Baht ist Pattaya nicht mehr so günstig oder gastfreundlich wie früher“, meint ein Rentner aus Jomtien. „Es gibt immer noch Doppelpreise an Stränden, in Parks und Sehenswürdigkeiten – das hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, nicht der Kurs.“

Der Kursrückgang ist vor allem auf steigende US-Anleiherenditen und einen starken Dollar nach positiven Beschäftigungszahlen zurückzuführen. Analysten warnen jedoch, dass die Abwertung nur von kurzer Dauer sein könnte, sofern sich nicht klarere Signale abzeichnen, dass die Fed in diesem Jahr ganz auf Zinssenkungen verzichtet. Aktuell wird nur noch eine 39-prozentige Wahrscheinlichkeit für zwei Zinssenkungen der Fed im Jahr 2025 erwartet – ein deutlicher Rückgang gegenüber den Prognosen zu Jahresbeginn.


Zwar sorgt der schwächere Baht dafür, dass internationale Ausgaben – etwa für Flüge, Hotels, Mietwohnungen oder Restaurantbesuche – etwas weniger ins Gewicht fallen. Doch langjährige Kenner der Stadt sagen, entscheidend seien andere Faktoren.
„Es geht nicht um ein paar Baht mehr oder weniger“, erklärt ein Expats. „Es geht darum, ob man sich hier willkommen fühlt – vor allem, wenn man hier lebt, arbeitet oder oft zu Besuch ist.“

Während der Wechselkurs weiter schwankt, bleibt eines offensichtlich: Will Pattaya das Vertrauen treuer Besucher wirklich zurückgewinnen, reicht ein günstiger Baht allein nicht – es braucht mehr Fairness.