PATTAYA, Thailand – Während sich Pattaya als erstklassiges Reiseziel weltweit präsentiert, bleiben Fragen zur Gerechtigkeit der Verkehrskontrollen bestehen – insbesondere von ausländischen Besuchern, die sich benachteiligt fühlen.
Ein deutscher Tourist, regelmäßiger Leser und Kommentator der „Pattaya Blatt“, der Thailand in den letzten zehn Jahren mehrfach bereist hat, schildert bei seinem jüngsten Aufenthalt eine frustrierende Erfahrung mit einem seiner Meinung nach zweierlei Maß auf den Straßen der Stadt.
„Ich stand letzte Woche über 40 Minuten vor dem Polizeikontrollpunkt an der Beach Road“, berichtete er. „Ich habe 40 bis 50 Thais ohne Helm vorbeifahren sehen – zwei Polizisten standen auf beiden Seiten der Straße. Nicht ein Einheimischer wurde angehalten. Doch sobald ein Ausländer kam, sprangen sie sofort auf die Straße und kassierten ab.“
Seine Beobachtung spiegelt eine Erfahrung wider, die viele Langzeitbesucher und Touristen in Pattaya seit Jahren teilen: Die Verkehrskontrolle diene weniger der Sicherheit als vielmehr der schnellen Einnahmen durch Bußgelder bei Ausländern.
Die Beschwerde kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Behörden kürzlich versprachen, die Durchsetzung der Verkehrsregeln, insbesondere die Helmpflicht für Motorradfahrer, zu verschärfen. In der Praxis bleiben Verstöße jedoch weit verbreitet: Helme werden nur sporadisch getragen, Fahrten entgegen der Einbahnstraße sind häufig, und überladene Motorräder gehören zum Alltag – mit kaum sichtbaren Konsequenzen.
„Die Polizei ist nicht an einer Lösung interessiert“, so der Tourist weiter. „Wären sie es, würden sie alle gleich behandeln. Was ich gesehen habe, war keine Durchsetzung der Regeln – das war Profiling.“
Die Helmpflicht in Thailand ist klar und verbindlich, doch die Umsetzung in Pattaya wirkt ungleichmäßig. Während viele Thailänder ohne Helm fahren, ohne belangt zu werden, berichten Ausländer, dass sie viel eher angehalten und bestraft werden.
Die lokalen Behörden haben sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, doch der Bericht des Touristen hat die Online-Debatte unter Pattayas Expats und Reisenden neu entfacht. Viele bestätigen, ähnliche Erfahrungen gemacht oder beobachtet zu haben.
Für Pattaya sei es entscheidend, um sowohl das Image als auch die öffentliche Sicherheit zu verbessern, nicht nur die Verkehrsprobleme anzugehen, sondern auch den wachsenden Eindruck selektiver Strafverfolgung zu beseitigen.
Es gehe nicht darum, dass die Polizei sich mehr um das Wohl ausländischer Touristen sorge als um das der Thailänder, sondern dass Ausländer einfach leichtere und lukrativere Ziele für Bußgelder und Einnahmen sind. „Erwarten Sie keine Fairness“, fasste der Tourist zusammen. „Tragen Sie Ihren Helm – besonders wenn Sie kein Thai sind.“
