
PATTAYA, Thailand – Pattayas Glanz hat nicht nachgelassen – die Strandbars pulsieren weiterhin im Rhythmus der Musik, und die Straßen sind lebendig wie eh und je. Doch für viele Reisende ist mittlerweile ein tägliches Thema, wie weit der Baht reicht.
Während wohlhabendere Touristen und Langzeitaufenthalter den Wechselkurs gelassen hinnehmen, spüren sparsame Besucher den Druck immer stärker. Für sie ist die jüngste Stärke des thailändischen Baht gegenüber Fremdwährungen nicht nur eine wirtschaftliche Randnotiz, sondern prägt jeden einzelnen Ausgabenentscheid – von Bier bis Barfine.
Langjährige Besucher, die seit den 1980er-Jahren regelmäßig kommen, erinnern sich: Damals kostete die Fahrt mit dem Baht-Bus fünf Baht, Hotelzimmer waren günstig wie nie. Heute sind dieselben Fahrten zehn Baht wert und Zimmerpreise haben sich verdoppelt – doch inflationsbereinigt, so argumentieren sie, ist Pattaya immer noch ein Schnäppchen. Auch die Preise für das Nachtleben hätten sich real kaum verändert; Barfine mögen gestiegen sein, doch genauso alles andere.
Anders sieht das neuere Publikum, vor allem europäische Reisende. Der Baht-Euro-Wechselkurs pendelt um einen Fünfjahresdurchschnitt, und obwohl formal stabil, wirken die täglichen Kosten spürbar höher – vor allem für jene mit festen Renteneinkünften. Britische Touristen beklagen einen überbewerteten Pfundkurs, der jedoch nicht ausreicht, um Pattayas schleichende Preiserhöhungen abzufedern.
Das hat eine stille Kluft geschaffen: Während finanzkräftigere Gäste weiterhin großzügig ausgeben, wird bei anderen jeden Tag neu kalkuliert, Menüs werden studiert und das Bargeld genau gezählt. Auf der Soi Buakhao, wo große Biere noch für 70 Baht erhältlich sind, teilen erfahrene Besucher ihre Spartipps: Überteuerte Gegenden wie Pratamnak oder die Walking Street meiden, Treetown auslassen, Mopeds für 2.000 bis 2.500 Baht pro Monat mieten oder einfach zu Fuß gehen.
Sie lachen über Touristen, die sich an den Kosten für eine Thai-Massage oder ein Bier aufhängen, aber locker 5.000 Baht für Ladyboys in einer Nacht ausgeben. Für sie ist nicht der Preis das Problem, sondern die falschen Entscheidungen.
Manche, die aus Kostengründen Thailand verließen, kehren zurück – etwa aus Vietnam, nachdem sie festgestellt haben, dass „billiger“ nicht automatisch „besser“ bedeutet – zumindest nicht in den Punkten, die wirklich zählen.
In Pattaya hat sich das Spiel nicht verändert. Aber die Spieler? Sie lernen, sich anzupassen – oder buchen heimlich schon den Rückflug.









