Pattaya wartet gespannt auf die Umsetzung der TAT-Strategie „Value over Volume“ – Balance zwischen Massentourismus und friedlichem Genuss gesucht

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Pattaya erwartet mit Spannung eine neue Ära, in der Qualität und Authentizität über reinen Massentourismus gestellt werden. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Während die thailändische Tourismusbehörde (TAT) mit ihrer neuen Strategie bis 2026 eine wegweisende Neuausrichtung des Landes als Reiseziel anstrebt, blickt Pattaya gespannt auf die Chancen und Veränderungen, die damit verbunden sind. Unter dem Leitgedanken „Value is the New Volume“ setzt der Plan nicht mehr auf reine Besucherzahlen, sondern stellt Qualität, Nachhaltigkeit und authentische Erlebnisse in den Mittelpunkt – eine Vision, die viele Akteure in Pattaya als Chance für einen nachhaltigen Neuanfang sehen.



Die Stadt, die international vor allem für ihre Strände und ihr lebhaftes Nachtleben bekannt ist, ringt seit Jahren mit der Herausforderung, Massentourismus und langfristige Entwicklung in Einklang zu bringen. Nun eröffnet TATs Fokus auf Integrität, Sicherheit und kulturelle Verbundenheit die Möglichkeit, Pattayas Image zu erneuern und neue Zielgruppen anzusprechen.

Die Säulen der neuen Strategie – Wert statt Volumen, saisonale und regionale Balance, kreative Themenschwerpunkte und messbare Nachhaltigkeit – decken sich mit Pattayas Bestrebungen, mehr Vielfalt und Tiefgang zu bieten. Viele lokale Unternehmer und Stadtvertreter sind überzeugt: Die Zukunft liegt nicht darin, noch mehr Besucher anzuziehen, sondern darin, ihnen bedeutungsvollere Erlebnisse zu bieten.


„Die Betonung von Qualität und Nachhaltigkeit ist genau das, was Pattaya braucht“, erklärt ein Unternehmer, der Kultur- und Wellnessangebote entwickelt. „Wir haben bereits begonnen, familienfreundliche Festivals, Kunstevents und Ökotourismus-Projekte umzusetzen. Mit der Unterstützung der TAT könnten diese Initiativen nun richtig durchstarten und Pattayas Image langfristig verändern.“

Darüber hinaus möchte die TAT gezielt neue Besuchergruppen ansprechen: Millennials auf der Suche nach intensiven Erlebnissen, digitalaffine Gen Z-Reisende, Luxusurlauber sowie gesundheitsbewusste Gäste, die Wert auf Wellness legen. Für Pattaya bedeutet das, traditionelle Märkte zu erweitern und stärker in Angebote zu investieren, die Kultur, Natur und Gesundheit in den Mittelpunkt stellen.

Wichtige Impulse erwartet man auch durch bessere Anbindung an internationale Märkte – sei es über neue Straßen-, See-, Luft- oder Bahnverbindungen. Vereinfachte Visa-Verfahren und Kooperationen mit Fluggesellschaften sollen mehr hochwertige Gäste aus Europa, dem Nahen Osten und neuen asiatischen Märkten anziehen und so für ausgewogenere Besucherströme sorgen.

Vor Ort wird bereits an der Umsetzung gearbeitet: von digitalen Bezahlsystemen und KI-gestütztem Besuchermanagement über Strandsäuberungen bis hin zu Kooperationen mit Kreativagenturen für internationale Events. Ziel ist ein modernes, nachhaltiges Umfeld für Gäste und Einwohner.


Doch trotz aller Euphorie gibt es auch skeptische Stimmen. „Wir haben schon viele große Ankündigungen gehört. Entscheidend ist jetzt, dass Maßnahmen schnell umgesetzt werden“, sagt ein Betreiber eines Gästehauses in Jomtien. „Wenn Investitionen, Infrastruktur und Werbung rechtzeitig kommen, kann Pattaya profitieren. Aber Verzögerungen könnten Chancen kosten.“

Mit dem Fokus auf Thailands kulturelle Soft Power – Food, Film, Fashion, Festivals und Fight (Kampfsport) – bietet sich Pattaya zudem die Möglichkeit, sein Profil mit kulinarischen Touren, internationalen Musikfestivals, Muay-Thai-Events und Filmproduktionen weiter zu stärken.

Während Pattaya sich auf die kommenden Saisons vorbereitet, herrscht vorsichtiger Optimismus. Die Stadt möchte ihr Image vom reinen Partyziel zu einer vielseitigen Destination wandeln, die für nachhaltige Qualität und authentische Erlebnisse steht – ganz im Sinne von „Value is the New Volume“.