
PATTAYA, Thailand – Einst als unangefochtenes Strandparadies Südostasiens bekannt, sieht sich Pattaya heute wachsender Konkurrenz durch andere Reiseziele gegenüber: Angeles City auf den Philippinen, Da Nang in Vietnam oder auch neue, aufstrebende thailändische Provinzen, die niedrigere Kosten und ein anderes Urlaubserlebnis versprechen. Für viele ausländische Touristen zählt längst nicht mehr nur Sonne und Nachtleben – gefragt sind auch Authentizität, Preis-Leistungs-Verhältnis und Atmosphäre.
Langjährige Besucher berichten von einem Wandel im Reiz der Stadt. „Als ich in den 90ern zum ersten Mal hier war, wirkte Pattaya lebendig und günstig – ein echtes Abenteuer“, erinnert sich ein Expat. „Heute sind die Getränkepreise höher, das Personal fragt gleich nach Trinkgeld, und man zahlt Eintritt, nur um sich in eine Bar zu setzen.“
Andere sehen die Veränderung im größeren Zusammenhang. „Das ist nicht nur hier so“, sagt ein weiterer Tourist. „In ganz Thailand und anderswo sieht man mehr Körpervielfalt und vielleicht einen anderen Lebensstil. Es fühlt sich nicht mehr wie das alte Pattaya an.“
Vor allem im Vergleich mit neuen Zielen schneidet Pattaya für manche schlechter ab. „Ich war gerade in Da Nang und Hoi An – das Bier war billiger, das Essen abwechslungsreicher, und es gab keinen ständigen Druck, Trinkgeld zu geben oder Extras zu kaufen“, erzählt ein Vielreisender. „Es wirkte entspannter und echter.“
Ein häufig genannter Kritikpunkt ist, dass die Preise nach Pandemie und geopolitischen Veränderungen deutlich gestiegen sind, ohne dass der Service mithalten konnte. „Ausländergeführte Bars, die ihre Preise senken, sind immer noch voll, aber viele lokale Betreiber passen sich nicht an“, meint ein Beobachter. „Sie halten an hohen Preisen fest, auch wenn sich das Publikum verändert.“
Regelmäßige Besucher hinterfragen auch Thailands Kurs in Richtung Massentourismus, vor allem aus China und Indien. „Man hat zahlungskräftige westliche Gäste gegen Gruppen eingetauscht, die pro Kopf weniger ausgeben“, lautet ein Online-Kommentar. „Es geht mehr um die Anzahl der Ankünfte als um die Qualität oder Kaufkraft der Besucher.“
Trotzdem bleibt Pattayas Bierbar-Szene ein Publikumsmagnet, auch wenn der Druck wächst. „Vietnam, Kambodscha, die Philippinen – alle holen auf“, sagt ein langjähriger Stammgast. „Wer über das reine Nachtleben hinausschaut, findet anderswo vielleicht sogar mehr.“
Andere wiederum halten den Wandel für normal. „Jeder hat seinen eigenen Geschmack“, meint eine Frau. „Man kann hier immer noch günstig Urlaub machen – man darf nur nicht erwarten, dass es noch so ist wie vor 30 Jahren.“
Am Ende entscheiden Touristen zwischen Kosten und Kultur, Komfort und Menschenmassen. Für Pattaya bedeutet Wettbewerbsfähigkeit nicht nur, Preise zu senken – sondern seinen besonderen Charme in einem sich wandelnden Markt zu bewahren.









