Pattaya wartet nicht auf China – es feiert längst mit Russland und Indien

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Indische und russische Gäste erobern Pattaya – während die Zahl chinesischer Touristen zurückgeht. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Die Tourismuslandschaft Thailands verändert sich sichtbar: Während chinesische Besucher nach wie vor eine wichtige Rolle spielen, gewinnen indische und russische Reisende zunehmend an Bedeutung – und Pattaya gehört dabei zu ihren Lieblingszielen.

Laut aktuellen Zahlen der Airports of Thailand (AOT) verzeichnete der Suvarnabhumi International Airport im ersten Halbjahr 2025 (Januar bis Juni) insgesamt 48.025.451 Passagiere – ein Anstieg von 6,79 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Flugbewegungen stiegen auf 278.923, was einem Wachstum von 8,46 % entspricht.



Bei der Nationalitätenstatistik lagen thailändische Reisende mit 6.307.344 an der Spitze, allerdings mit einem Rückgang von 6,07 %. Chinesische Besucher kamen auf 5.222.836, ein Minus von 12,19 %. Auf Platz drei folgen indische Touristen mit 2.246.710 Ankünften – ein kräftiger Zuwachs von 9,28 %. Südkorea (1.725.020) und Japan (1.408.167) rundeten die Top 5 ab, beide mit teils deutlichen Rückgängen.

Doch nicht nur in den Zahlen zeigt sich der Wandel – auch in der Geschäftswelt. So stellt King Power Duty Free mittlerweile gezielt Hindi- und Russischsprachige Mitarbeiter ein – ein klares Zeichen dafür, dass man sich auf diese beiden Märkte zunehmend einstellt. Der Bedarf an chinesischen Sprachkenntnissen ist zwar noch vorhanden, aber rückläufig.

Kanokkan: Gesicht eines Strategiewechsels – Pattaya setzt auf neue Märkte und frische Impulse.

Kanokkan Preampresert, stellvertretende Direktorin des Suvarnabhumi-Flughafens (Operations Division 2), betonte, dass chinesische Touristen zwar weiterhin zahlreich anreisen, ihr Konsumverhalten jedoch deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurückbleibt – vermutlich bedingt durch die wirtschaftliche Unsicherheit und geopolitische Spannungen. Im Gegensatz dazu zeigen indische und russische Gäste nicht nur steigende Ankunftszahlen, sondern auch ein höheres Ausgabenniveau – besonders in Resorts wie Pattaya, Phuket und Krabi.

„Die aktuellen Entwicklungen spiegeln eine neue Realität wider“, so Kanokkan. „Indien ist der am schnellsten wachsende Markt, und auch die Zahl russischer Touristen steigt stetig – sowohl in Quantität als auch in Qualität.“


Für Thailands Tourismusbranche sei das jedoch auch eine Herausforderung: „Unsere Zukunft hängt von der Fähigkeit zur Anpassung ab. Wir können uns nicht länger auf nur einen dominanten Markt verlassen. Flexibilität und Marktdiversifizierung sind entscheidend für nachhaltiges Wachstum.“

In Pattaya jedenfalls ist der Wandel bereits spürbar: Strände, Bars und Freizeitangebote sind zunehmend fest in russischer und indischer Hand – ein Trend, den viele lokale Unternehmen bereits aktiv aufgreifen.

Suvarnabhumi verzeichnet über 48 Mio. Passagiere in sechs Monaten – Indien und Russland mit stärkstem Wachstum.