Nicht die Europäer – aber Moment mal: Daten zeigen, wer Pattayas Tourismus 2025 wirklich antreibt

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Nicht die Europäer, sondern Reisende aus Malaysia, China und Indien treiben Pattayas touristische Erholung 2025 an. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Auch wenn das Image Pattayas als europäisches Ferienparadies in den Köpfen vieler noch nachhallt, zeigen aktuelle Zahlen des thailändischen Ministeriums für Tourismus und Sport ein anderes Bild: 2025 wird die Tourismuswirtschaft der Stadt zunehmend von asiatischen Nachbarn getragen – nicht mehr von europäischen Langstreckenreisenden.

Von Januar bis Ende Juni 2025 reisten insgesamt 16.685.466 internationale Touristen nach Thailand – ein Rückgang von 4,66 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Einnahmen aus dem Tourismus sanken leicht um 2,31 Prozent auf gut 771 Milliarden Baht. Im Juni verschärfte sich der Trend sogar: Die Zahl ausländischer Besucher sank im Jahresvergleich um 15,24 Prozent auf 2.322.772.



Ein Blick auf die zehn wichtigsten Herkunftsländer in der ersten Jahreshälfte bestätigt die Verschiebung: Malaysia liegt mit über 2,29 Millionen Besuchern an der Spitze, dicht gefolgt von China mit 2,26 Millionen. Indien belegt mit 1,18 Millionen Platz drei, vor Russland (1,03 Mio.) und Südkorea (772.000). Großbritannien und die USA folgen mit 572.000 bzw. 551.000 Gästen, während Japan, Taiwan und Laos die Top Ten komplettieren.

Im Juni zeigte sich ein ähnliches Bild: Malaysia blieb mit knapp 400.000 Besuchern führend, gefolgt von China (306.000) und Indien (rund 205.000). Dahinter lagen Singapur (107.000), Südkorea (98.000), die USA (81.000) sowie Laos, Russland, Indonesien und Taiwan mit jeweils 68.000 bis 79.000 Einreisen.

Asiatische Gäste dominieren das erste Halbjahr – Pattayas Unternehmer reagieren, während europäische Urlauber in den Hintergrund treten.

In Pattaya spiegelt sich dieser Wandel deutlich im Straßenbild wider. Westliche Touristen, einst wirtschaftliches Rückgrat der Stadt, treten zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen dominieren Gäste aus Malaysia, Indien und anderen Nachbarländern die Strandcafés, Wassersportverleihe, Einkaufszentren und Vergnügungszonen. Lokale Unternehmer berichten, dass diese Gäste zwar kürzer verweilen als europäische Langzeiturlauber, dafür jedoch in größerer Zahl kommen und weiterhin konsumieren.

Hotels stellen sich darauf ein – mit mehrsprachigem Personal und Angeboten speziell für indische, chinesische und malaysische Reisende. Touranbieter werben gezielt mit Kurztrips für Familien und junge Berufstätige. Auch Speisekarten und Beschilderungen passen sich an: immer mehr asiatische Sprachen finden sich im Stadtbild.


Zwar hoffen viele Geschäftsleute weiter auf ein Comeback des „goldenen“ europäischen Marktes, doch die Zahlen deuten auf eine andere Zukunft hin. Der regionale Reiseverkehr in Südostasien erweist sich als krisenresistenter – angesichts globaler Unsicherheiten, einer alternden westlichen Bevölkerung und sich wandelnder Reisevorlieben. Europäische Touristen bleiben wichtig in Nischen wie Immobilien, Ruhestand oder Wellness – als Hauptsäule des Tourismus zählen sie aber nicht mehr.

Die Realität ist klar: Pattaya muss aufhören, der Vergangenheit nachzutrauern, und lernen, klug um die neuen Gästegruppen herum zu planen. Die thailändische Tourismusbehörde (TAT) arbeitet derweil an einer ausgewogeneren Marktstrategie – mit frischen Kampagnen in Europa, um langfristige Chancen mit kurzfristigem Wachstum in Einklang zu bringen.