
PATTAYA, Thailand – Trotz erneut ausgesprochener offizieller Warnungen werden Gehwege und öffentliche Straßen in Pattaya weiterhin informell von Geschäftsinhabern „besetzt“. Verkehrsleitkegel, Stühle, Essensstände und geparkte Motorräder blockieren nach wie vor den Zugang zu öffentlichen Flächen – oft nur wenige Meter entfernt von Schildern, die genau das verbieten.
In dieser Woche haben die Behörden von Pattaya erneut Mitteilungen herausgegeben, die Ladenbesitzer, Restaurants und Hotels daran erinnern, dass das Platzieren von privaten Gegenständen auf öffentlichen Straßen oder Gehwegen gesetzeswidrig ist. Doch anstatt für das Blockieren selbst bestraft zu werden, drohen Bußgelder erst dann, wenn die Gegenstände vom städtischen Bauhof abgeholt werden müssen.
Für viele Bewohner sind diese Maßnahmen jedoch nichts Neues. „Ah ja, genau wie bei der groß angekündigten Aktion gegen Motorradverleiher, die öffentliche Straßen blockieren“, sagte ein europäischer Langzeitexpat sarkastisch. „Wir haben alle gesehen, wie effektiv das war.“
In den sozialen Medien ist die Skepsis sogar noch ausgeprägter. „Nur einen Tag, dann ist alles wieder wie vorher“, lautete ein viel gelikter Kommentar. Ein anderer Nutzer schrieb: „Jede Woche dasselbe… In Thailand wird ständig gewarnt, aber niemand setzt etwas durch.“

Kritiker bezeichnen Pattayas Maßnahmen als reine Show – gute Bilder für Pressemitteilungen, aber ohne nachhaltige Wirkung. Die fehlenden Folgekontrollen und echten Konsequenzen lassen viele daran zweifeln, ob die Behörden es überhaupt ernst meinen. „Wie soll das auf Dauer funktionieren? Geldstrafe fürs Abholen? Sollte es nicht eher eine Strafe fürs Abstellen geben?“, fragte ein genervter Anwohner.
Einige kommentierten auch die absurde Realität der Raumverteilung in Pattaya. „Da stehen dann Leute draußen und sagen einfach: ‘Hier darf man nicht parken.’ Das passiert ständig in Pattaya“, schrieb ein thailändischer Nutzer, der sich auf Hotel- oder Shopmitarbeiter bezog, die sich wie inoffizielle Verkehrspolizisten verhalten.
Manche gingen noch weiter und bezweifelten, ob die Kampagnen überhaupt stattfinden. „Erfindet ihr diese Meldungen eigentlich? Nur mal so gefragt. Ein paar Nachher-Fotos wären mal schön“, schrieb ein Kommentator direkt unter der Mitteilung der Stadt.
Und genau das ist der Kern des Problems: Ohne öffentliche Beweise oder wiederholte Kontrollen glauben viele nicht mehr daran, dass sich wirklich etwas ändern wird. „Kommen die Beamten überhaupt am nächsten Tag nochmal zurück?“, fragte ein frustrierter Anwohner. „Nur das würde etwas bewirken.“ Bis sich das ändert, glauben viele, dass der Kampf um Pattayas Gehwege bereits verloren ist – nicht an Touristen oder den Verkehr, sondern an unbeaufsichtigte Geschäftsinteressen.










