Motorschaden im Paradies – Sicherheitssorgen, Betrug und Konkurrenz bremsen Thailands Tourismus aus

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Im August 2024 wurde ein 62-jähriger britischer Tourist brutal auf der Bangla Road in Phuket überfallen – ein Beispiel für die zunehmenden Sicherheitsprobleme, die Thailand gegenüber günstigeren und sichereren Alternativen wie Vietnam ins Hintertreffen bringen. (Kleines Bild): Das Opfer sackte auf einen schwarzen Müllsack am Straßenrand zusammen, bevor es erneut getreten und ausgeraubt wurde. Eine Frau flehte den Täter an, aufzuhören. Der blutverschmierte Tourist rief verzweifelt um Hilfe und forderte, die Polizei zu rufen.

PATTAYA, Thailand – Thailands Tourismus, einst ein zentraler Wachstumsmotor der Wirtschaft, gerät zunehmend ins Stocken. Trotz zahlreicher Visa-Erleichterungen und internationaler Werbekampagnen gehen die Besucherzahlen zurück – ein deutliches Warnsignal für die ehrgeizigen Tourismusziele der Regierung für 2025.

Vom 1. Januar bis zum 18. Mai 2025 reisten laut dem thailändischen Ministerium für Tourismus und Sport 13,41 Millionen internationale Gäste ein – ein Rückgang von 1,75 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die daraus generierten Einnahmen belaufen sich auf 632,91 Milliarden Baht – weit entfernt vom Jahresziel von 3 Billionen Baht, das die thailändische Tourismusbehörde (TAT) durch 40 Millionen ausländische Besucher erreichen möchte.



Die fünf wichtigsten Herkunftsländer bleiben:
China – 1.829.439 Besucher
Malaysia – 1.731.660
Russland – 932.066
Indien – 879.942
Südkorea – 637.553

Trotz visa-freier Einreise für 93 Länder und intensiver Zusammenarbeit mit Fluggesellschaften, Reiseplattformen und Tourveranstaltern, bleibt das Wachstum aus. Hauptgründe sind globale wirtschaftliche Unsicherheit, geopolitische Spannungen und die zunehmende Konkurrenz aus Nachbarländern wie Vietnam, das mit niedrigeren Kosten, besserer Infrastruktur und wachsender Beliebtheit punktet – besonders bei chinesischen Reisenden, die sich zunehmend um ihre Sicherheit sorgen.


In chinesischen Online-Netzwerken kursieren Warnungen vor Entführungen, Organhandel und Betrügereien mit kriminellen Banden. Auch lange bekannte Probleme wie überhöhte Preise bei Taxis, Tuk-Tuks und Straßenverkäufern, mangelnde Preistransparenz, Kleinkriminalität und leichte Zugänglichkeit zu Drogen belasten das Image.

Zusätzliche Kritik erfährt die weitgehend unregulierte Freigabe von Cannabis. Internationale Firmen, die früher Geschäftsevents in Thailand abhielten, meiden das Land nun, nachdem Mitarbeitende mit der Droge experimentierten oder sie nach Hause schmuggeln wollten – teils mit Festnahmen an Flughäfen als Folge.


Ein jüngster Bericht britischer Medien sorgt ebenfalls für Aufsehen: Kriminelle Banden in Thailand sollen Backpacker mit kostenlosen Urlauben auf Inseln wie Koh Samui anlocken, ihnen Drogen und Alkohol anbieten und sie anschließend für umgerechnet rund 87.800 Baht dazu bringen, “Pakete” nach Großbritannien zu transportieren – oftmals Cannabis oder härtere Substanzen. Mehrere junge Reisende wurden bereits verhaftet.

Ohne schnelles und glaubwürdiges Gegensteuern droht Thailand nicht nur der Verlust seines Rufes als sicheres Urlaubsziel, sondern auch einer seiner wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine.