Finanzwelt erwartet politische Kehrtwende bei Besteuerung ausländischer Einkünfte in Thailand

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Die Besteuerung ausländischer Einkünfte ist ein Dauerthema in den thailändischen Wirtschaftsnachrichten 2025.

Es zeichnet sich ein wachsender internationaler Konsens ab: Thailand steht offenbar kurz davor, seine Politik zur Besteuerung von aus dem Ausland überwiesenen Einkommen zu lockern. Laut der britischen Society of Trust and Estate Practitioners (STEP), die sich kürzlich zur Angelegenheit äußerte, bestätigen sich die Absichten des thailändischen Finanzministeriums – wie sie bereits von zahlreichen Steuerexperten im Land gemeldet wurden.



Die Änderungen müssen nicht zwingend vom Parlament verabschiedet werden. Stattdessen wird mit einer königlichen Verordnung gerechnet, die innerhalb der kommenden Wochen erlassen werden könnte.

Sowohl ausländische Expats als auch thailändische Staatsangehörige dürften gleichermaßen von der neuen Regelung profitieren – vorausgesetzt, sie erfüllen die Steuerresidenzregelung von mindestens 180 Aufenthaltstagen im Kalenderjahr. Eine Ungleichbehandlung wäre rechtlich wie politisch problematisch.


Gilt die Steuerbefreiung auch für Einkünfte ab 2025?
Ja. Nach Angaben des Finanzministeriums sollen ausländische Einkünfte, die im Jahr 2025 erwirtschaftet und bis spätestens Ende 2026 nach Thailand überwiesen werden, steuerfrei bleiben. Ab 2027 könnten sie jedoch potenziell steuerpflichtig werden.

Was gilt für Einkünfte, die 2024 überwiesen wurden?
Steuerpflichtige mussten ihre Einkommensteuererklärung für 2024 bis zum 31. März 2025 einreichen. Sollte rückwirkend eine Steuerbefreiung beschlossen werden, könnten bereits gezahlte Beträge rückerstattet werden. Viele Expats, die sich registriert hatten, zahlten zwischen 10.000 und 20.000 Baht (ca. 270 bis 540 Euro).


Und Einkommen von vor dem 1. Januar 2024?
Das Finanzministerium hat bestätigt: Einkünfte, die vor diesem Stichtag erzielt wurden, unterliegen auch bei späterer Überweisung ins Land nicht der Einkommensteuer.

Wie sieht es mit Überweisungen in den Jahren 2026, 2027 und darüber hinaus aus?
Unklar. Die derzeit diskutierte Steuerbefreiung ist temporär, könnte jedoch verlängert werden.

Warum die Kehrtwende des Finanzministeriums?
In den letzten 15 Monaten sind die Steuereinnahmen deutlich zurückgegangen. Besonders thailändische Steuerzahler haben als Reaktion auf die ursprünglich geplante Besteuerung ausländischer Einkünfte seit Januar 2024 ihre Überweisungen deutlich reduziert – mit negativen Folgen für die Binneninvestitionen.


Werden Visa künftig an die Steuerregistrierung gekoppelt?
Eher unwahrscheinlich. Derzeit sind nur in Thailand arbeitende Ausländer verpflichtet, einen Steuerbescheid vorzulegen. Viele Visa-Inhaber – etwa mit Elite-Privilege-Karten – halten sich ohnehin weniger als 180 Tage pro Jahr im Land auf und gelten somit nicht als steuerpflichtig.

Was bedeutet das für ausländische Rentner?
Die Nachrichten dürften viele erleichtern: Typische Expats, die von Renten oder Auslandseinkommen leben und regelmäßig Geld nach Thailand überweisen, scheinen künftig von der Steuerpflicht befreit – vorbehaltlich der finalen Regelung durch die königliche Verordnung.