
PATTAYA, Thailand – Während viele Schlagzeilen sich auf röhrende Superbikes konzentrieren, die nachts durch Pattayas Straßen donnern, argumentieren Langzeitbesucher und Einheimische, dass die Probleme der Stadt weit tiefer – und lauter – liegen als nur bei aufgemotzten Auspuffanlagen. Von dröhnender Musik aus Bars über unkontrolliertes Straßenrennen bis hin zu lascher Strafverfolgung wird Pattaya zunehmend vorgeworfen, sich in eine chaotische Geräuschkulisse verwandelt zu haben, die sowohl Touristen als auch Anwohner in die Flucht schlägt.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht, in dem laute Motorräder als Ursache für ausbleibende Gäste in Pensionen genannt wurden, löste eine Welle emotionaler Online-Reaktionen aus – nicht alle zustimmend.
„Klar, weil tausende Bars, die die ganze Nacht Musik raushämmern, keinen Lärm machen“, kommentierte ein Leser sarkastisch und kritisierte damit doppelte Standards bei der Schuldzuweisung.
Andere wiesen gezielt auf Lärm-Hotspots hin – etwa Phratamnak Soi 5, das von einem Nutzer als „Rennstrecke für laute Big Bikes, Tag und Nacht“ beschrieben wurde. Weitere Stimmen nannten auch Soi 4, Jomtien, die Thappraya Road und die Second Road: „Wie Le Mans – Gebrüll und Rennen bis zur nächsten grünen Ampel!“
Für viele liegt das Problem nicht allein im Lärm – sondern im mangelnden Durchgreifen der Behörden.
„Schade, dass es keine Verkehrspolizei gibt, die dem ein Ende setzt“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer entgegnete: „Täglich mehrere Checkpoints.“ Die Antwort darauf: „Vielleicht haben sie nur nett gefragt.“
Ein anderer Kommentar spitzte zu: „Die Polizei weiß, dass es ein Problem ist. Sie wissen, wo es ist, aber sie wollen nach 18 Uhr nicht mehr arbeiten – also passiert nichts.“
Manche Stimmen erinnerten daran, dass das Problem nicht neu sei:
„Das war schon 2005–13 so. Die Polizei kommt damit nicht klar, aber die Geschäftsleute vor Ort müssten endlich Druck machen. Sonst hört das nie auf. Genau wie beim Jet-Ski-Betrug – die Polizei kümmert’s nicht. Das wird den Ort irgendwann ruinieren. Tut’s schon.“
Einige Leser stellten die These in Frage, dass Lärm direkt für sinkende Übernachtungszahlen verantwortlich sei:
„Ja, es ist ein echtes Problem. Aber wie genau will jemand nachgewiesen haben, dass die Auslastung von Pensionen wegen des Lärms zurückgeht? Wie viele Pensionen hat Pattaya überhaupt?“
Auch Soi Buakhao, ein weiterer Nachtleben-Hotspot, wurde als Ort genannt, an dem Motorräder zu Unrecht beschuldigt würden:
„Wenn du eine Pension in Soi Buakhao hast, wo Bars die ganze Nacht Musik pumpen und der Verkehr stillsteht – und du dann die Bikes beschuldigst – bist du weltfremd“, meinte ein Nutzer. Darauf entgegnete ein anderer: „Verkehr ist nur in der Hochsaison schlimm. Momentan staut’s nur manchmal bei Tree Town.“
„Dann muss ich wohl vorbeischauen, ob’s frei ist zum Rennen“, scherzte ein anderer.
Viele Beobachter werfen Expats und Medien Übertreibung vor:
„Thais haben immer eine Geschichte parat, um Dinge dramatisch aussehen zu lassen… macht’s aber nicht weniger problematisch.“ Ein anderer fügte hinzu: „Die meisten dieser ständig nörgelnden Posts kommen eh von Ausländern. Grenzt an Clickbait.“
Doch der Lärm betrifft nicht nur Straßen oder Motorräder:
„Nicht nur Motorräder. Bars eröffnen vor Wohnsiedlungen, und dann dröhnt jede Nacht der Bass. Rücksichtslos und respektlos – da hilft nur wegziehen.“
Ein anderer kommentierte: „Fast jeder Roller, jedes Auto, jeder Lkw ist zu laut. Und ja, selbst die kleinste Bar macht Höllenlärm.“
Während die Debatte um Schuldfragen weiter tobt, wird eines klar: Pattayas Lärmproblem geht weit über ein paar aufgemotzte Bikes hinaus. Solange die Durchsetzung nicht ernst genommen und keine einheitlichen Prioritäten gesetzt werden, droht der Stadt nicht nur ein Rückgang bei Touristen – auch Einheimische und Kleinunternehmer verlieren die Geduld.









