Russischer Journalist entkommt Lösegeldbande – Fahndung in Pattaya läuft weiter

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Polizei in Pattaya nimmt einen Verdächtigen fest – zwei weitere sind bereits ins Ausland geflüchtet.

PATTAYA, Thailand – Die Polizei in Pattaya intensiviert die Fahndung nach Mitgliedern einer russischen Bande, die einen 26-jährigen Journalisten entführt und brutal misshandelt haben soll. Der Fall sorgt für Aufsehen, da es nicht nur um Gewalt und Freiheitsberaubung geht, sondern auch um Bitcoin-Erpressung und Luxusuhren im Wert von über zwei Millionen Baht.

Der Fall wurde am 26. Juni bekannt, als der russische Journalist David Blank in Jomtien aus einem Hotel floh – gefesselt mit Handschellen und offenbar schwer erschüttert. Zeugen berichteten, er sei in ein Café an einer Tankstelle gerannt und habe um Hilfe gebeten.



Laut seiner Aussage war er von Landsleuten unter einem Vorwand in das Hotel gelockt worden. Dort wurde er gefesselt, geschlagen und ihm ein schwarzer Sack über den Kopf gezogen. Die Täter filmten die Misshandlungen und schickten das Videomaterial an seine Freundin – verbunden mit der Forderung nach einer Bitcoin-Zahlung und der Übergabe von Luxusuhren im Wert von etwa zwei Millionen Baht. Bei Nichtbezahlung drohten sie mit noch schlimmeren Konsequenzen.

Die Polizei konnte am Tatort einen Tatverdächtigen festnehmen: Anton Lokotkov (26), der das Hotelzimmer gebucht hatte. Ermittler gehen davon aus, dass das Zimmer gezielt für die Tat ausgewählt wurde. Lokotkov verweigert bislang die Zusammenarbeit und bestreitet, das Opfer zu kennen.

Opfer berichtet von Erpressung mit Bitcoin und Luxusuhren im Wert von zwei Millionen Baht.

Wie die Polizei am 27. Juni mitteilte, sind zwei der drei weiteren mutmaßlichen Täter bereits aus Thailand geflüchtet. Einer soll sich noch im Land aufhalten. Die Ermittlungen laufen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für grenzüberschreitende Kriminalität in Chonburi.

Polizeileutnant Arut Saphanon, stellvertretender Leiter der Polizei in Pattaya, erklärte, Lokotkov werde zunächst wegen Überschreitung seines Visums angeklagt. Zudem prüfen die Ermittler derzeit, ob die vom Opfer beschriebenen Vermögenswerte tatsächlich fehlen.


Die Behörden vermuten inzwischen tiefere Verbindungen zwischen Opfer und Tätern – trotz beidseitiger Leugnung einer vorherigen Bekanntschaft. Hinweise deuten darauf hin, dass sie sich vor dem Vorfall gemeinsam aufgehalten haben könnten. Dies wirft die Frage auf, ob es sich möglicherweise um einen internen Streit innerhalb einer bekannten Gruppe handelt.

Die Polizei betont, dass sie den Fall umfassend aufklären und alle Beteiligten zur Rechenschaft ziehen will – denn vieles deutet auf grenzüberschreitende Kriminalität inmitten einer beliebten Touristenstadt hin.

Ermittler vermuten tiefere Verbindung zwischen Opfer und Tätern trotz gegenteiliger Aussagen.


Russischer Journalist entkommt brutaler Entführung – gefesselt und um Hilfe bittend in einem Café an der Tankstelle.