
PATTAYA, Thailand – Mitte 2025 steht Pattaya gemeinsam mit der gesamten Eastern Economic Corridor (EEC)-Region vor einem massiven Einbruch im Immobiliensektor. Die einst florierende Wachstumszone sieht sich nun einer tiefgreifenden Marktkorrektur gegenüber, ausgelöst durch wirtschaftliche Unsicherheit, geopolitische Spannungen und Umweltfaktoren.
Marktkorrektur und Notverkäufe im EEC
Wie Wasan Kongchan, Vizepräsident der Real Estate Sales and Marketing Association, bestätigt, steckt der thailändische Immobilienmarkt in einer schweren Krise. Infolge dessen stoppen viele Bauträger ihre Landkäufe und setzen neue Projekte aus. Besonders betroffen sind EEC-Zonen wie Pluak Daeng und Phatthana Nikhom in der Provinz Rayong, wo Grundstückspreise zuvor von 1 auf bis zu 3 Millionen Baht pro Rai gestiegen waren – getrieben von spekulativen Investitionen.
Nun jedoch verkaufen Landbesitzer hektisch, um liquide zu bleiben. In strategischen Lagen sind Preisnachlässe von bis zu 50 % keine Seltenheit – besonders dort, wo ein Projektstart frühestens in zwei Jahren erwartet wird. In Bangkoks Thaphra-Viertel sinken Quadratwah-Preise von ehemals 300.000 auf unter 150.000 Baht.
Verantwortlich für die Kehrtwende ist eine „perfekte Sturmfront“: Thailands schwache Binnenkonjunktur, verzögerte Infrastrukturgewinne, Sorgen über Erdbebenrisiken und politische Spannungen wie die „Trump-Zölle“ setzen Investoren unter Druck. Der florierende Grundstückshandel im EEC ist nahezu zum Erliegen gekommen.
Pattaya – vom Investorenmagnet zur Warteschleife
Auch Pattaya, lange Favorit internationaler Anleger, spürt die Flaute. Obwohl der Tourismus stabil bleibt, hat sich die Immobilienaktivität deutlich verlangsamt. Drei Faktoren dominieren:
Käufermarkt: Immer mehr Eigentümer und Projektentwickler bieten Objekte zum Verkauf an – das Überangebot drückt auf die Preise.
Vorsicht bei Investoren: Erdbebenängste und wirtschaftliche Unsicherheit machen Käufer preissensibel. Viele warten auf Schnäppchenpreise.
Weniger Projektstarts: Neue Eigentumswohnanlagen werden kaum noch angekündigt – einige Bauträger ziehen sich aus Pattaya zurück.
Phuket trotzt dem Trend
In deutlichem Kontrast boomt der Immobilienmarkt in Phuket. Dank starkem Tourismus und wachsendem Interesse aus China, Taiwan, Myanmar, Japan und Vietnam erlebt die Insel einen regelrechten Bauboom. Im ersten Quartal 2025 wurden über 45 neue Projekte mit einem Investitionsvolumen von 49,16 Milliarden Baht gestartet – primär für Zweitwohnsitze oder renditestarke Objekte.
Während in der EEC kaum mehr Verkäufe stattfinden, steigen die Grundstückspreise in Phuket stetig. Die Insel wird immer öfter mit internationalen Luxusdestinationen wie Hawaii oder Dubai verglichen.
Hotels und Lagerhallen unter Druck
Auch der Hotelsektor zeigt Schwäche: Vor allem in Bangkoks Sukhumvit-Gegend verkaufen Entwickler ihre Hotelimmobilien – um liquide zu bleiben. Während europäische Investoren Fünf-Sterne-Hotels im Visier haben, bevorzugen asiatische Käufer sanierungsfähige Mittelklasseobjekte.
Selbst Lagerhallenprojekte, die während der Pandemie florierten, stehen nun zum Verkauf – ein klares Zeichen für die angespannte Lage.
Fazit: Die Immobilienmärkte Pattayas und der Ostküste stehen unter massivem Druck. Nur Kapitalstarke mit langem Atem werden die Phase überstehen. Phuket hingegen bleibt Thailands leuchtender Hoffnungsträger. „Für risikobereite Käufer eröffnen sich nun Chancen – in einem Markt, der zwar wankt, aber auch Potenzial birgt“, resümiert Athip Phichanon, Ehrenpräsident der Housing Business Association.









