
PATTAYA, Thailand – Während Pattaya mit Feuerwerksfestivals, Konzerten und thematischen Paraden weiter auf Tourismus und „Soft Power“ setzt, sieht nicht jeder Grund zum Feiern. Alan French, ein langjähriger ausländischer Besucher der Stadt, hat einen offenen, ehrlichen Brief an Bürgermeister Poramet Ngampichet verfasst – ein Appell, der zunehmend auch von vielen thailändischen und ausländischen Einwohnern geteilt wird: Pattaya verliert das Gleichgewicht zwischen Showeffekten und substanzieller Stadtentwicklung.
In dem Brief mit dem schlichten Titel „Dear Sir“ fordert French eine Rückbesinnung auf das Wesentliche: funktionierende Infrastruktur, verlässliche Dienstleistungen und eine bessere Lebensqualität für Menschen, die das ganze Jahr in Pattaya leben.
„Vielleicht würde dieser Bürgermeister seine Arbeit tun, wenn er sich um die örtliche Infrastruktur und die öffentlichen Dienste kümmern würde, anstatt Woche für Woche Steuergelder für Eitelkeitsprojekte wie Festivals zu verschwenden. Die ziehen nur zusätzlichen Verkehr an – den Pattaya ohnehin nicht bewältigen kann – sowie Lärm, Chaos und Verschmutzung.
Bisher ist die Bilanz dieses Bürgermeisters im Hinblick auf das Wohl der Einwohner miserabel.
Ich sehne mich nach dem Pattaya vor der Pandemie zurück – damals wirkte alles organisierter und lebenswerter, trotz aller Unzulänglichkeiten. Jetzt geht es nur noch bergab.“
Frenchs Worte spiegeln die wachsende Frustration vieler wider, die beobachten, wie Pattaya seinen Fokus zunehmend auf kurzfristige Events legt, während grundlegende Probleme ungelöst bleiben: Verkehrsstaus, ungeregelte Bautätigkeit, mangelhafte Entwässerung, Lärmbelastung und schwache Durchsetzung bestehender Vorschriften.
„Wir haben nichts gegen Veranstaltungen“, so ein örtlicher Gästehausbesitzer. „Aber wie sollen wir mehr Menschen willkommen heißen, wenn die Straßen kaputt, die Sois überflutet und keine Parkplätze vorhanden sind?“
Der Appell von Alan French ist kein wütender Angriff, sondern Ausdruck enttäuschter Hoffnung – verbunden mit echter Zuneigung zur Stadt. Wie viele andere fordert er die Stadtverwaltung auf, über Scheinwerferlicht und Feuerwerk hinauszudenken – und sich wieder auf das Fundament zu konzentrieren, das eine Stadt wirklich lebenswert macht.