
PATTAYA, Thailand – Einst als das pulsierende Vergnügungsparadies Südostasiens gefeiert, steht Pattayas Nachtleben heute vor einem ernüchternden Realitätscheck – ausgerechnet von jenen, die es einst groß gemacht haben: westliche Langzeitbesucher und Expats.
„Heute sind die Mädchen doppelt so alt, doppelt so schwer – und doppelt so teuer“, sagt ein langjähriger Auswanderer unverblümt, der seit über zehn Jahren in Pattaya lebt. „Die Leute zahlen das nicht mehr – warum auch? Diese Bedingungen ziehen niemanden mehr an. Deshalb bleiben die Westler weg.“
Diese ehrliche Einschätzung spiegelt die wachsende Unzufriedenheit unter ausländischen Stammgästen wider, die dem einstigen Glanz des Nachtlebens in Pattaya nachtrauern.
In den 2000er-Jahren bis weit in das letzte Jahrzehnt war Pattaya ein Magnet für westliche Touristen: günstiges Nachtleben, junge Unterhaltung und gesellige Atmosphäre machten die Stadt weltberühmt. Bars florierten mit konkurrenzfähigen Preisen und jugendlichem Personal.
Doch seit der Pandemie und wirtschaftlicher Umbrüche hat sich das Bild deutlich gewandelt. Zahlreiche Bars mussten schließen, andere erhöhten drastisch die Preise, um die geringere Kundenzahl auszugleichen. Auch die Zusammensetzung des Barpersonals hat sich sichtbar verändert.
„Früher gab’s junge Mädels mit Energie und einem echten Lächeln“, erinnert sich der Brite. „Heute ist das anders. Das Alter und das Aussehen haben sich verändert, die Preise haben sich verdoppelt – aber die Qualität ist nicht mitgewachsen.“
Warum westliche Touristen fernbleiben
Höhere Kosten bei gleichzeitig abnehmendem Gegenwert treiben viele westliche Gäste weg. Das klassische Modell von erschwinglicher Unterhaltung und unkompliziertem Spaß scheint nicht mehr zu funktionieren.
Preise für Getränke, Eintritt und sogenannte „Lady-Drinks“ sind vielerorts auf ein Niveau gestiegen, das viele Stammgäste als unverschämt empfinden.
„Die Leute haben heute Alternativen“, sagt der Expat. „Wer viel Geld ausgeben will, sucht sich ein Ziel, wo Preis und Erlebnis zusammenpassen – oder bleibt gleich zu Hause.“
Dazu kommen Klagen über aufdringliche Verkaufsmethoden und eine weniger herzliche Atmosphäre – beides schreckt viele Rückkehrer ab.
Wenn Pattaya nicht wieder stärker auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Gastfreundschaft und Qualität setzt, droht der dauerhafte Verlust eines wichtigen Teils seines westlichen Besucherstamms.
Insider fordern eine Rückbesinnung auf das, was Pattaya einst beliebt machte: ehrliche Gastfreundschaft, bezahlbare Unterhaltung und ein gewisses Maß an Authentizität.
„Ich hoffe, die Stadt hört auf diejenigen, die lange genug hier sind, um zu wissen, was funktioniert hat – und was nicht“, sagt der Brite. „Sonst geht’s immer weiter bergab.“
Derzeit wirken Pattayas einst vibrierende Vergnügungsviertel leiser denn je – und viele westliche Langzeitgäste fragen sich, ob ihre Zeit in der Stadt endgültig vorbei ist.