Aus für das Schild, Probleme bleiben – Expats fordern grundlegende Erneuerung Pattayas

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Schild ab – Probleme bleiben: Pattayas Imagewandel sorgt bei vielen eher für Kopfschütteln als Begeisterung.

PATTAYA, Thailand – Die Entscheidung der Stadtverwaltung von Pattaya, das ikonische „Walking Street“-Schild zu entfernen, hat unter langjährigen ausländischen Bewohnern und Expats eine neue Welle der Kritik ausgelöst. Für viele ist der Schritt nur ein kosmetisches Ablenkungsmanöver, das die tieferliegenden Probleme der Stadt nicht löst.

Die Entfernung des berühmten Neonbogens ist Teil einer Imagekampagne, die Pattaya als familienfreundliches und „gehobenes“ Reiseziel positionieren soll – weg vom weltbekannten Nachtleben. Doch viele Expats sehen darin lediglich einen PR-Gag.



„Pattaya entfernt das Walking-Street-Schild, um sich neu zu positionieren – doch das Verkehrschaos bleibt“, kommentierte ein ausländischer Bewohner und sprach damit vielen aus der Seele.

In sozialen Netzwerken häufen sich sarkastische Vorschläge für neue Straßennamen: Bombay Street, Gupta Street oder Little India coming soon. Ein Post spottete: „Als Nächstes fällt das große PATTAYA-Schild. Willkommen in Indien – traurig, wie es bergab geht.“

Vor allem die wachsende Zahl indischer Nachtclubs und Geschäfte entlang der Walking Street ist zum Reizthema geworden. „Kein Expat, den ich kenne, geht noch dorthin – und gibt dort erst recht kein Geld mehr aus“, so ein langjähriger Resident.


Doch abseits kultureller Diskussionen liegt der eigentliche Ärger tiefer: bei den maroden Gehwegen, dem wilden Kabelgewirr und einer generell vernachlässigten Infrastruktur.

„Die Bürgersteige sind ein einziges Hindernisrennen“, heißt es. „Man kann stolpern, sich den Knöchel verstauchen oder schlimmeres.“ Auch die tief hängenden Stromleitungen sind vielen ein Dorn im Auge: „Die Kabel hängen den Fußgängern ins Gesicht – die Stadt sollte sie endlich höherlegen.“

Der Verkehr bleibt ebenfalls ein Dauerproblem: „Kein Mensch hält an Zebrastreifen, die Straßenführung ist chaotisch, und der weiße Lack ist vergeudet“, lautet ein weiterer Kommentar.


Während das Rathaus auf „Premiumtouristen“ setzt, sehen viele Expats das als Wunschdenken – solange grundlegende Sicherheits- und Infrastrukturprobleme ignoriert werden.

„Solange es gefährlich bleibt, einfach nur durch Pattaya zu laufen, wird kein zahlungskräftiger Tourist hier Urlaub machen wollen“, so das Fazit eines Kommentars.

Die Botschaft der Expats ist deutlich: Wenn Pattaya sich wirklich neu erfinden will, reicht ein neues Schild nicht aus. Es braucht tiefgreifende Maßnahmen – von der Gehwegreparatur bis zur besseren Verkehrsführung –, damit die Stadt ihrem Anspruch als Weltklasse-Destination gerecht wird.