Thailands starker Baht macht das Urlaubsparadies teurer

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Ausländische Touristen prüfen die Wechselkurse an einer Wechselstube in Pattaya, bevor sie weitergehen – der starke Baht macht Thailand für Besucher zunehmend zu einem teuren Reiseziel. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Für Urlauber wie auch Einheimische ist Thailand längst nicht mehr das „billige Paradies“, das es einst war.

Ein aktueller Bericht von SCB Financial Markets (SCB FM) bestätigt diesen Eindruck. Die Bank rechnet damit, dass sich der Baht bis Jahresende weiter auf 31,70–32,20 Baht pro US-Dollar festigen wird – obwohl die Bank of Thailand im Dezember voraussichtlich erneut den Leitzins senken dürfte.

Was auf den ersten Blick nach Stabilität in der makroökonomischen Lage klingt, ist für ausländische Besucher eine schlechte Nachricht. Ein stärkerer Baht bedeutet, dass Euro, Pfund und Dollar weniger Kaufkraft haben – Hotelübernachtungen, Mahlzeiten und Souvenirs werden spürbar teurer.

„Es sind nicht mehr die Strände oder die Lächeln, die entscheiden, ob ich bleibe – es ist der Wechselkurs“, sagte ein langjähriger Besucher aus Großbritannien, der seit den frühen 2000er-Jahren regelmäßig nach Pattaya kommt. „Alles ist 20 bis 30 Prozent teurer als vor COVID – und der Service ist nicht besser geworden.“



Die Entwicklung des Baht wird von globalen Faktoren beeinflusst – von der Volatilität des Goldpreises bis zur Stimmung der Investoren gegenüber asiatischen Währungen. Laut SCB FM schwächte sich der Baht zwar zu Beginn des Quartals kurzzeitig ab, als Anleger Gewinne im Goldhandel mitnahmen, gewann danach aber wieder an Stärke – dank besser als erwarteter Exportzahlen und Optimismus im regionalen Handel.

Für viele lokale Unternehmen in Pattaya ist das jedoch nur ein schwacher Trost. Straßenhändler und kleinere Hotels berichten, dass Touristen zwar weiterhin kommen, aber weniger Geld ausgeben – kürzere Aufenthalte buchen und günstigere Mahlzeiten bevorzugen.
„Sie kommen noch, aber sie geben nicht mehr so viel aus wie früher“, sagte eine Souvenirverkäuferin an der Second Road. „Europäer fragen zuerst nach dem Preis – und machen dann manchmal nur ein Foto, statt etwas zu kaufen.“


Thailands starke Währung steht derzeit für wirtschaftliche Widerstandskraft in unsicheren Zeiten. Doch in Touristenorten wie Pattaya könnte diese Stärke zum Nachteil werden. Oder wie es ein Cafébesitzer treffend formulierte:
„Wenn der Baht stärker wird, wird unser Geldbeutel schwächer.“