Ausländische Besucher erklären, warum Pattayas Nachtleben schwächelt

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Touristen genießen Live-Musik entlang der Walking Street – doch viele Stammgäste sagen, dass Energie und Ausgaben längst nicht mehr die alten sind. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Einst galt Pattaya als unangefochtene Hauptstadt des Nachtlebens in Südostasien, doch inzwischen zeigt sich ein deutlicher Wandel. Zwar gibt es noch immer unzählige Bars, Bands und Bier, doch viele langjährige ausländische Besucher berichten, dass sich Atmosphäre und Publikum grundlegend verändert haben.

In den sozialen Medien teilen Touristen und Langzeitbewohner ihre offenen Meinungen darüber, warum Pattayas Nachtleben an Glanz verliert. Ein europäischer Kommentator schrieb: „Wenn sie in jeder Bar immer noch jeden Abend mit 200 Dezibel ‘Zombie, Zombie!’ schreien, dann gebe ich mein Geld künftig woanders aus.“ Ein anderer ergänzte, dass er und zahlreiche Freunde seit acht Jahren nicht mehr nach Pattaya gereist seien.

Manche beschreiben die Stadt heute eher als „Little Mumbai“. „Die Leute haben keine Lust mehr, jedes Mal nach Little Mumbai zu gehen, wenn sie etwas trinken wollen“, schrieb ein Nutzer – ein Hinweis auf die zunehmende Präsenz indischer Touristen und Unterhaltungsbetriebe. Andere sehen den Wandel gelassener: „Die Zeiten ändern sich“, bemerkte ein Kommentator. „Jetzt ist es eben das Ding von jemand anderem – komm drüber hinweg.“

Neben kulturellen Verschiebungen spielen auch wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Der starke Baht, steigende Preise und der Rückgang zahlungskräftiger Touristen setzen vielen Betrieben zu. Selbst Musiker und Beschäftigte im Nachtleben räumen ein, dass die Zeiten schwierig sind. Einige fordern staatliche Unterstützung, da trotz gut besuchter Wochenenden die Umsätze unter der Woche stark zurückgegangen seien.



Trotz allem versucht Pattaya, sich neu zu erfinden – mit Festivals, Strandveranstaltungen und verlängerten Öffnungszeiten für das Nachtleben, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Ein sarkastischer Kommentar brachte es auf den Punkt: „Am besten einfach 24 Stunden geöffnet lassen.“

Ob die Stadt es schafft, zwischen Nostalgie und neuen Trends das richtige Gleichgewicht zu finden, bleibt abzuwarten – doch eines steht fest: Pattayas Nachtleben ist nicht mehr das, was es einmal war.