
PATTAYA, Thailand – Trotz pessimistischer Schlagzeilen über Pattayas Niedergang ist Thailands berühmte Strandmetropole weit davon entfernt, am Ende zu sein. Auch wenn einige langjährige Besucher die Veränderungen der letzten Jahre beklagen, zeigt ein genauerer Blick: Pattaya lebt, entwickelt sich weiter und bietet zahlreiche Möglichkeiten – besonders für jene, die bereit sind, über das Offensichtliche hinauszublicken.
Viele Kritiker sehen das Überangebot an Bars als Hauptproblem. Ein Stammgast meinte: „Pattayas größtes Problem sind zu viele Bars. Wenn 60 Prozent schließen würden, ginge es den übrigen besser, Künstler würden fair bezahlt, und vielleicht würden die Mädchen wieder weniger auf ihre Handys schauen – wie vor zwanzig Jahren.“ Tatsächlich könnte eine natürliche Marktanpassung einige dieser Probleme lösen. Doch Pattaya hat sich längst über das Nachtleben hinaus diversifiziert.
Vor der Corona-Pandemie wurde die Stadt von chinesischen Reisegruppen überflutet – mit überfüllten Straßen und Verkehrschaos entlang der Beach Road. Viele erinnern sich an 2020, kurz vor dem Stillstand, als eine besonders lebhafte Zeit. Doch auch heute schätzen Besucher die entspanntere Atmosphäre: „Jetzt ist es viel besser – man kann endlich am Strand spazieren, ohne von Reisegruppen umringt zu sein. Mit Koh Larn nur 30 Minuten entfernt ist es ideal für Familien.“
Zwar beklagen einige Ausländer steigende Lebenshaltungskosten, komplizierte Visa-Regelungen und hohe Bankgebühren, doch Thailand bleibt im regionalen Vergleich eines der attraktivsten Reiseziele. Ein Langzeitbesucher sagte: „Thailand ist immer noch das beste Land in der Region, aber die vielen Richtungswechsel der letzten Monate haben es schwer gemacht. Viele überlegen sich, ob es sich noch lohnt.“
Auch die Wahrnehmung der Stadt wandelt sich. Während einige das frühere, lebhaftere Pattaya vermissen, genießen andere die ruhigeren Straßen, weniger Menschenmassen und vielfältigeren Freizeitangebote. „Es gibt genug andere Dinge zu tun – viel zu viele Bars hier“, bemerkte ein Bewohner und verwies auf kulturelle Events, Jazz-Abende, Weinverkostungen und Familienausflüge nach Koh Larn.
Das internationale Publikum verändert sich ebenfalls. „Es sieht jetzt eher aus wie Downtown Indien – aber es gibt immer noch viele Touristen, nur andere als früher“, kommentierte ein Expats-Bewohner. Auch wenn die Walking Street für einige an Reiz verloren hat, bleibt Pattayas Gesamterlebnis – mit Stränden, Inseln, Familienattraktionen und modernen Einkaufszentren – ein starkes Fundament für die Zukunft.
Am Ende gilt: Pattaya ist nicht tot, sondern im Wandel. Wer bereit ist, sich auf die Veränderungen einzulassen und abseits der Partymeilen zu schauen, findet eine Stadt voller Leben, Kultur und neuer Möglichkeiten. Oder, wie ein Expat es ausdrückte: „Haltet die Rucksacktouristen fern – dann kommt Pattaya ganz sicher wieder!“









