Thailändisches Gold könnte laut Experten auf 80.000 Baht steigen

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Thailändisches Gold nähert sich 80.000 Baht – steigende Preise sorgen für Begeisterung bei Investoren, gleichzeitig wächst die Sorge um die Erschwinglichkeit für normale Bürger.

PATTAYA, Thailand – Der thailändische Goldmarkt erlebt derzeit einen historischen Aufschwung: Die Preise steigen stark, getrieben von globalen und inländischen Faktoren. Laut Pawan Nawawatthanasap, CEO von YLG Bullion International, kletterten die weltweiten Goldpreise diese Woche um 300 US-Dollar pro Unze auf über 4.300 US-Dollar. Umgerechnet in thailändische Baht liegt Gold damit bei rund 68.000 Baht pro Baht-Gewicht. Analysten gehen davon aus, dass es bis Jahresende auf 80.000 Baht steigen könnte, falls der Preis 4.900 US-Dollar pro Unze übertrifft.

Trotz des Aufwärtstrends bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit. Pawan empfiehlt kurzfristige Kaufgelegenheiten bei Rücksetzern auf 4.200–4.100, 4.000 oder sogar 3.700–3.800 US-Dollar pro Unze, um von der Rally zu profitieren, gleichzeitig aber Risiken zu begrenzen. Ein Sprung auf 5.000 US-Dollar sei nur bei einem globalen Schock realistisch, der Investoren dazu zwingt, nahezu alle Vermögenswerte in Gold umzuschichten.



Treiber der Rally

US-Zinsausblick: Erwartete Zinssenkungen der Federal Reserve erhöhen Golds Attraktivität als Absicherung.

Politischer Einfluss auf die Fed: Ein möglicher dovisher Fed-Vorsitzender, kompatibel mit Donald Trumps Position, stärkt Golds Status als sicherer Hafen.

Globale De-Dollarisierung: Zentralbanken, vor allem in BRICS-Staaten, erhöhen ihre Goldreserven – allein in H1 2025 wurden 475 Tonnen gekauft.

US-Fiskalinstabilität: Steigende Staatsverschuldung (derzeit 37 Billionen US-Dollar) und jüngste Regierungsschließungen verstärken die Unsicherheit.

Inländische Auswirkungen
Steigt Gold in Thailand auf 80.000 Baht, könnten wirtschaftliche und soziale Folgen gravierend sein. Während Investoren profitieren, würden normale Bürger deutlich höhere Preise für Schmuck, Geschenke und Sparanlagen zahlen müssen. Historisch gilt Gold als Wertanlage, doch schnelle Preissteigerungen könnten Händler und Anleger begünstigen, Verbraucher jedoch belasten.

Blase oder Trend?
Trotz der starken Rally warnt Pawan: Eine Goldblase sei bisher nicht erkennbar. Historische Parallelen zum Jahr 1980 zeigen, dass Gold damals innerhalb eines Jahres um 200 % stieg. Seit Jahresbeginn kletterte der globale Goldpreis um 64 %, thailändisches Gold um 53 %. Die Geschwindigkeit der aktuellen Rally könnte jedoch spekulatives Kapital anziehen und bei plötzlicher Kehrtwende zu Marktvolatilität führen – besonders in Thailands kleinem Binnenmarkt.

Investoren sollten vorsichtig bleiben: Trotz robuster globaler Nachfrage aus China, Indien, BRICS-Staaten, Zentralbanken und ETFs bergen internationale Politik, Währungsschwankungen und spekulative Ströme Risiken, die im Bullenmarkt leicht übersehen werden können.