Thailändischer Baht schwächt sich auf 33 pro US-Dollar ab – Hoffnung auf Tourismusaufschwung trifft auf Marktrealität

0
692
Kunden gehen ein und aus den zahlreichen Wechselstuben entlang der Pattaya Beach Road, die sich angesichts des schwächer werdenden Bahts in der Region stark vermehrt haben. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Der thailändische Baht näherte sich am Dienstag der Marke von 33 pro US-Dollar und schloss den Handelstag bei 32,78, nachdem ausländische Investoren thailändische Aktien verkauften und regionale Währungen ebenfalls nachgaben. Obwohl die Währung am Morgen kurzzeitig an Stärke gewann, wurde der Aufschwung am Nachmittag durch Abverkäufe zunichtegemacht – ein Zeichen für die anhaltende Fragilität des Bahts, trotz der optimistischen Regierungsaussichten auf eine tourismusgetriebene wirtschaftliche Erholung.


Analysten des Kasikorn Research Center führen die Schwäche des Bahts auf Nettokapitalabflüsse von der thailändischen Börse zurück – ausländische Investoren verkauften Aktien im Wert von rund 2,9 Milliarden Baht sowie Anleihen im Umfang von 756 Millionen Baht. Diese Entwicklung verdeutlicht Thailands Anfälligkeit gegenüber globalen Marktschwankungen, während Investoren auf die bevorstehenden geldpolitischen Erklärungen der US-Notenbank, das Risiko eines US-Regierungsstillstands sowie auf Chinas aktuelle Verbraucher- und Produzentenpreisindizes reagieren.

Ironischerweise fällt die Währungsschwäche genau in die Zeit, in der Thailands Tourismussektor auf seine Hochsaison zusteuert – insbesondere in Pattaya und anderen beliebten Urlaubsorten. Regierung und lokale Unternehmen setzen große Hoffnungen auf steigende Besucherzahlen, um die Inflation abzufedern, den angeschlagenen Dienstleistungssektor zu beleben und den Konsum zu stärken. Doch ein schwächerer Baht verteuert importierte Waren, belastet lokale Betriebe zusätzlich und könnte einige ausländische Reisende abschrecken, die Wechselkursschwankungen in ihre Reisebudgets einbeziehen.



Touristen aus Märkten, die nicht direkt an den US-Dollar gebunden sind – etwa Indien oder China – reisen meist in organisierten Gruppen und sind weniger stark von kurzfristigen Währungsschwankungen betroffen. Dagegen sehen sich Großinvestoren im Hotel-, Wohnungs- und Einzelhandelssektor mit steigenden Zinskosten für Kredite konfrontiert, was zusätzlichen Druck auf die lokale Wirtschaft ausübt.

Während Regierungsprognosen von einer kräftigen Erholung der Tourismuseinnahmen sprechen, zeigt sich die Realität differenzierter. Pattaya, eines der beliebtesten Reiseziele des Landes, kämpft weiterhin mit steigenden Unterkunfts- und Restaurantpreisen, sinkender Kaufkraft unter Langzeitbewohnern und globaler wirtschaftlicher Unsicherheit. Der Kursrückgang verdeutlicht, dass ein Anstieg der Besucherzahlen nicht automatisch zu wirtschaftlicher Stabilität oder größerer Kaufkraft führt – weder für Einheimische noch für Expats. Die Zentralregierung versucht zwar gegenzusteuern, indem sie Haushalte mit Subventionen für Gas, Benzin, Strom und Reisen entlastet, doch der Effekt bleibt begrenzt.

Mit einem möglichen Kurs von 33 Baht pro US-Dollar steht Thailand vor einem heiklen Balanceakt: wohlhabende Touristen anzulocken und gleichzeitig die Lebenshaltungskosten für Einwohner und Langzeitbesucher im Griff zu behalten. Während die Regierung Optimismus für die Hochsaison verbreitet, reagieren die Märkte mit Vorsicht – ein Hinweis darauf, dass die Abwertung des Bahts genau jene Tourismusbelebung bremsen könnte, auf die Thailand seine Hoffnungen setzt.