Nur eine weitere Woche im Paradies: Steuern und Katzen

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Die informelle Wirtschaft scheint in Pattaya zu boomen.

PATTAYA, Thailand – Pattaya war schon immer ein Ort mit vielen nicht registrierten Geschäftsaktivitäten – Bargeldtransaktionen, die sich der staatlichen Kontrolle entziehen. Doch der Trend scheint sich in letzter Zeit noch verstärkt zu haben. In manchen Cafés, denen Stammkunden fehlen, werden inzwischen Schuhe als Nebengeschäft verkauft. Auf parkenden Fahrzeugen findet man handgeschriebene Schilder, die Müllabholung oder Umzugsdienste anbieten. Die informelle Wirtschaft der Stadt scheint zu boomen.

Unterdessen geht der Streit um die Steuerpflicht ausländischer Rentner unvermindert weiter. Es geht darum, ob sie in Thailand zusätzliche Steuern auf bereits im Heimatland versteuerte Renten zahlen oder diese zumindest beim Finanzamt melden müssen. Während ausländische Steuerberater meist eine eher pessimistische Sicht vertreten, betonen thailändische Anwälte, dass Rentner – vor allem aus den 61 Ländern mit Doppelbesteuerungsabkommen – wenig zu befürchten hätten. Ich glaube, die eigentlichen Probleme liegen in der Zukunft, insbesondere im Hinblick auf mögliche Reformen wie die Einführung einer negativen Einkommensteuer und deren Folgen.

Enttäuschend war die Heimtiermesse im Einkaufszentrum Terminal 21 Anfang des Monats. Fast die gesamte Fläche im Erdgeschoss war von Händlern mit riesigen Mengen Tierfutter belegt. Abgesehen von einem kleinen Bereich für einen lauten Hundewettbewerb, bei dem viel geschrien und Schwanzlängen gemessen wurden, gab es kaum etwas zu sehen. Die einzige Katze, die mir begegnete, schlief friedlich auf einem dröhnenden Lautsprecher.



Ein Wort des Dankes gilt den Rettungsteams von Sawangboriboon, die nach Unfällen für Ordnung sorgen. Diese Woche wurde ein Ausländer an der Beach Road von einem Motorradfahrer angefahren und vor Ort von Freiwilligen behandelt. Anschließend brachte man ihn ins Memorial Hospital, wo er versorgt wurde, ohne dass er vorher einen Zahlungsnachweis erbringen musste. Ein vorbildlicher Einsatz – hoffentlich kein Einzelfall.

Viel Katzen- und Hundefutter – aber kaum Tiere.

Das im Juli 2024 mit großem Pomp gestartete Destination Thailand Visa (DTV) wurde damals vom damaligen Premierminister Paetongtarn Shinawatra persönlich unterstützt. Niemand erwähnte jedoch, dass Inhaber dieses Visums kein thailändisches Bankkonto eröffnen oder führen dürfen – was nun offenbar die Regel ist, da es sich offiziell um ein „Touristenvisum“ handelt. Gleichzeitig prüfen thailändische Botschaften im Ausland neue Anträge deutlich strenger. Das DTV braucht dringend eine Überprüfung durch die neue Regierung – entweder reformieren oder abschaffen.


Bei meinem ersten Spaziergang seit zwei Jahren über die Walking Street fiel mir auf: Sie ist zwar glitzernd wie nie zuvor, mit modernen Neonlichtern und aufpolierten Fassaden, doch der alte Zauber ist verschwunden. Überall hängen „Zu verkaufen“- und „Zu vermieten“-Schilder. Die Zielgruppen scheinen klar: Indische Touristen am unteren Ende der Straße und wohlhabende asiatische Männer in den edlen Go-Go-Clubs. Die Verkäuferin im 7/11 meinte, sie bediene kaum noch britische Kunden – die seien längst weitergezogen nach Kambodscha, Vietnam oder vielleicht nur ein paar Straßen weiter nach Soi Buakhao.