Pattaya-Expats zweifeln an thailändischen Plänen zum Screening von Ausländern

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Expats spotten über Pläne zum „Screening“ von Ausländern, während in Pattaya, Phuket und Bangkok erneut Zusammenstöße aufflammen. In Pattaya randalierte ein betrunkener Ausländer, provozierte Einheimische und wurde schließlich zu Boden geschlagen.

PATTAYA, Thailand – Einige Expats in Pattaya reiben sich verwundert die Augen, nachdem Berichte aufgetaucht sind, wonach Thailand zusätzliche Screening-Maßnahmen für ausländische Besucher in Betracht ziehen könnte. Hintergrund sind immer häufiger Schlagzeilen über gewaltsame Auseinandersetzungen in Pattaya, Phuket und Bangkok.

„Wie genau wollen sie die denn screenen?“, fragte ein Langzeitresident. „Besucher füllen doch bereits Ankunftskarten aus, werden fotografiert und müssen bei der Einreise Fingerabdrücke abgeben. Was soll da noch kommen – ein Stresstest bei der Immigration?“

Die Idee, Reisende auf „mentalen Stress“ oder andere vage Verhaltensmuster zu testen, stößt in Teilen der Expat-Community auf Spott. Kritiker argumentieren, es sei unmöglich, die Psyche von Millionen Touristen pro Monat fair und effektiv zu beurteilen, ohne in eine bürokratische Sackgasse zu geraten.

„Worauf wollen sie achten – Tattoos, Alkoholkonsum, die falsche Frisur?“, spottete ein anderer Expat. „Wenn die Behörden wirklich ernsthaft an Sicherheit interessiert sind, dann sollten sie die nächtlichen Vergnügungszonen konsequent überwachen, statt unausführbare Screening-Pläne zu erfinden.“


Ausländer stürmt Polizeistation in Pattaya, beschimpft Beamte und attackiert Journalisten, nachdem er behauptet hatte, seine Wohnung sei durchsucht und Drogen dort platziert worden. Später meldete er den Verlust von 1 kg Gold und 1 Million Baht.

Der Skepsis liegt eine tiefere Frustration zugrunde. Während gewaltsame Zwischenfälle zwischen Ausländern und Einheimischen weiterhin in Pattayas Entertainment-Distrikten, Phukets Nachtleben und selbst in Bangkoks Straßen Schlagzeilen machen, werfen Expats den Behörden vor, eher medienwirksame Ankündigungen zu produzieren als praktikable Lösungen umzusetzen.


„Sicherheit ist ein echtes Thema“, räumte ein Resident in Pattaya ein. „Aber zu glauben, man könne schlechtes Benehmen schon am Flughafen herausfiltern, ist Unsinn. Entscheidend ist die konsequente Durchsetzung der bestehenden Gesetze vor Ort.“

Bislang bleiben die Gespräche über ein „Screening“ vage. Unter Expats aber ist die Reaktion eindeutig: Weder ein weiteres Formular noch ein zusätzliches Foto bei der Einreise wird die nächste Schlägerei vor einer Bierbar verhindern.