Grenzüberschreitende Ausbeutung von Kindern auf Pattayas Straßen legt Lücken bei der Strafverfolgung offen

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Ausländische Kinder verkaufen Rosen auf der Walking Street – ein seit Jahren ungelöstes Problem, das Pattayas Tourismus und die Glaubwürdigkeit der Strafverfolgung belastet.

PATTAYA, Thailand – In den frühen Morgenstunden des 23. September spielte sich auf der Walking Street in Pattaya ein allzu vertrautes Bild ab: Ausländische Erwachsene führten Kinder, teils kaum älter als ein Jahr, auf die Straße, um ahnungslosen Touristen Rosen zu verkaufen. Die Blumen wurden ab 100 Baht pro Stück angeboten. Lehnten Besucher ab, klammerten sich die Kinder an ihre Arme oder drängten so lange, bis viele sich unter Druck gesetzt fühlten und zahlten.

Lokale Geschäftsbetreiber beklagen dieses Vorgehen seit Langem, da es nicht nur das Tourismusimage der Stadt beeinträchtigt, sondern auch Einheimischen Chancen auf Einkommen nimmt. „Das läuft seit sechs, sieben Jahren so“, sagte ein Barbesitzer. „Die Polizei greift zwar ein, aber am nächsten Abend stehen sie wieder hier.“

Auch in den sozialen Medien äußerten Bürger ihre Frustration. Viele wiesen darauf hin, dass die meisten dieser Straßenverkäufer aus Vietnam, Kambodscha oder Myanmar stammen und das Problem schon seit Jahrzehnten bestehe. „Die Polizei verhaftet sie, aber lässt sie wieder laufen. Wer übernimmt wirklich Verantwortung?“, fragte ein Anwohner. Ein anderer schrieb: „Das ist schlicht und einfach Kinder­ausbeutung – sowohl thailändische als auch ausländische Kinder werden benutzt, um Mitleid und Geld zu erzwingen.“



Die Behörden stehen vor erheblichen Herausforderungen: grenzüberschreitende Bewegungen lassen sich schwer nachverfolgen, und rechtliche Maßnahmen werden nur unregelmäßig durchgesetzt. Zwar wurden einige Gruppen in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt, doch viele kehren heimlich zurück. Die fortgesetzte Präsenz von Kindern im Straßenhandel wirft dabei nicht nur ethische und sicherheitsrelevante Fragen auf, sondern beschädigt auch das internationale Ansehen Pattayas.

Bewohner und Geschäftsleute fordern deshalb konsequentere und dauerhafte Maßnahmen – darunter gezielte Patrouillen, eine engere Zusammenarbeit der Behörden und eine klare Null-Toleranz-Politik. Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass täglich kontrolliert werde, ruft die Öffentlichkeit jedoch auf, Verstöße direkt bei der Hotline 1337 zu melden. Kritiker warnen: Ohne entschlossene Schritte droht Pattaya, seinen Ruf als sicheres und gastfreundliches Reiseziel dauerhaft zu verlieren.