Starker Baht? Manche sagen, Pattaya schlägt das „langweilige“ Vietnam und Kambodscha

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Touristen spazieren an einer belebten Wechselstube an der Pattaya Beach Road vorbei – ein Sinnbild für die Bequemlichkeit, die viele Rentner und Langzeitbesucher trotz starkem Baht und steigender Reisekosten in der Stadt hält. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Während der thailändische Baht nach einer leichten Erholung bei rund 31,84 pro US-Dollar liegt, spüren Langzeitbesucher und Touristen in Pattaya die Auswirkungen auf ihre Kaufkraft. Auch wenn die Bank of Thailand betont, dass die aktuellen Schwankungen unter Kontrolle seien und nicht spekulativ bedingt, sorgt die Stärke der Währung für Spannungen – insbesondere bei jenen, die auf Einkommen in Fremdwährungen angewiesen sind.

In sozialen Medien äußern Besucher eine Mischung aus Frustration und Verteidigung der Stadt. „Es ist mein zweiter Besuch in fünf Jahren“, schrieb ein Tourist aus Großbritannien. „Ja, es ist Nebensaison, aber ich sehe kaum westliche Touristen.“ Andere heben hervor, dass Pattaya im Vergleich zu Europa immer noch günstig sei – 250 Baht für ein Bier, Mahlzeiten unter 400 Baht und Wohnungen weitaus billiger als in Spanien. Dennoch sei die Wahrnehmung steigender Preise für manche abschreckend.

Ein anderer Kommentar lautete: „Die Thais verlangen zu viel, deshalb verschwinden die Touristen. Wer 100 Baht mehr am Tag ausgeben muss, denkt an Vietnam. Nur zu – ich hoffe, dass euch dort 100 Baht ein besseres Leben bringen.“ Auch unter Langzeitbewohnern gibt es kritische Stimmen. „Bin seit zwei Jahren hier im Ruhestand – vielleicht gehe ich bald wieder. Nicht mehr sicher“, schrieb ein User. Andere widersprechen jedoch und betonen, dass Pattaya weiterhin günstiger sei als westliche Länder und die meisten Reiseziele in Südostasien. Ein Kommentator spottete: „Geht ruhig nach Vietnam oder Kambodscha – langweilige Strände, kaum Nachtleben, und längst nicht so viel Spaß wie in Pattaya.“



Der starke Baht wirkt sich besonders auf das Nachtleben aus. Barbesitzer haben die Preise angehoben, teils mit höheren Mindestbestellmengen. Das sorgt für Kritik bei Besuchern, die preiswertere Unterhaltung gewohnt sind. „Walking Street ist tot – jetzt ist es Walking India Street. Weniger Geld im Umlauf, also ziehen die Bars die Preise an“, klagte ein Tourist.

Trotz dieser Beschwerden gibt es viele, die Pattaya verteidigen. „Ich bin Stammgast hier und auch in Spanien“, meinte ein Kommentator. „Pattaya ist eindeutig günstiger. Wenn ich mich entscheiden müsste, wo ich im Ruhestand leben möchte, würde ich Thailand wählen – mein Einkommen reicht hier weiter.“ Andere empfehlen, den Blick auf das Positive zu richten: schöne Strände, attraktive Unterhaltung und lebendiges Nachtleben – kleine Preisschwankungen seien kein Grund zur Panik.


Angesichts globaler wirtschaftlicher Herausforderungen, starkem Baht und steigender Flugkosten steht Pattayas Tourismusmarkt jedoch vor einer Gratwanderung. Das Image als preisgünstiges Reiseziel könnte gefährdet sein, wenn Besucher die Kosten als zu hoch empfinden. Behörden und Unternehmen vor Ort könnten gezwungen sein, neue Strategien zu entwickeln, um sowohl Erschwinglichkeit als auch Attraktivität für internationale Gäste zu sichern.