BoT-Gouverneur warnt: Baht-Aufwertung nicht im Einklang mit Wirtschaft – Gold- und Dollarströme unter Beobachtung

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BoT-Gouverneur Sethaput Suthiwartnarueput warnt, dass die jüngste Baht-Aufwertung nicht den wirtschaftlichen Fundamentaldaten entspricht. Diskutiert werden unter anderem eine Goldhandelssteuer und Geschäfte in US-Dollar, um die Währung zu stabilisieren.

PATTAYA, Thailand – Der Gouverneur der Bank of Thailand (BoT), Sethaput Suthiwartnarueput, räumte ein, dass die jüngste Aufwertung des thailändischen Baht nicht mit den wirtschaftlichen Fundamentaldaten des Landes übereinstimmt. Hintergrund sind laufende Gespräche mit der Goldhandelsbranche über mögliche Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen auf die Währung.


Bei einem Treffen am 15. September mit der Goldhändler-Vereinigung diskutierten die BoT und Branchenvertreter verschiedene Optionen, darunter eine Steuer auf Goldbarren-Transaktionen sowie die Abwicklung von Goldgeschäften in US-Dollar. Ziel sei es, den Druck auf den Baht zu reduzieren. Gouverneur Sethaput betonte jedoch, dass bislang keine Entscheidung getroffen wurde. Jede Maßnahme müsse sorgfältig mit allen beteiligten Sektoren abgestimmt werden.

„Der Goldhandel betrifft viele Menschen und Industrien, daher müssen alle Maßnahmen mit den relevanten Behörden koordiniert werden“, sagte er. „Die Besteuerung ist eines der diskutierten Themen, aber der endgültige Ansatz wird erst nach umfassender Konsultation festgelegt. Das wird Zeit brauchen, da dieses Problem seit vielen Jahren besteht.“



Der Gouverneur ging zudem auf Sorgen über umfangreiche Goldeinfuhren und -exporte ein, die laut Teilen der Privatwirtschaft zur Baht-Stärke beitragen und mit dem Graumarkt in Verbindung stehen könnten. Er erklärte, dass die Daten der Zollbehörden die gemeldeten Exporte widerspiegelten, ein Zusammenhang mit illegalen Geschäften aber nicht bestätigt werden könne. Die BoT arbeite hierzu mit dem Anti-Geldwäsche-Büro (AMLO) zusammen, um die Quellen der Transaktionen zu prüfen.

Seit Jahresbeginn hat der Baht um 7 % aufgewertet – ein Niveau, das laut Sethaput nicht den thailändischen Fundamentaldaten entspricht. Er verwies darauf, dass die Stärke des Baht im Vergleich zu anderen Regionalwährungen teilweise durch den schwächeren US-Dollar sowie den steigenden Goldpreis erklärt werden könne.


„Wenn die Goldpreise steigen, verkaufen Thais oft Gold, wodurch US-Dollar ins Land fließen, die dann in Baht umgetauscht werden. Das treibt die Währung zusätzlich nach oben“, erläuterte er. „Zuletzt hatten wir einen doppelten Effekt: einen schwächeren Dollar aufgrund der Erwartung von Zinssenkungen in den USA sowie steigende Goldpreise. Wir beobachten die Lage genau und ergreifen bei Bedarf geeignete geldpolitische Maßnahmen.“