
PATTAYA, Thailand – Was eigentlich ein sicherer Gehweg sein sollte, ist in Naklua und anderen Teilen Pattayas zunehmend zum Schlachtfeld zwischen Fußgängern, Straßenverkäufern und Stadtbeamten geworden. Anwohner sind verärgert, dass Bürgersteige in Erweiterungen von Restaurants und Geschäften umgewandelt werden, wodurch Menschen gezwungen werden, auf die Straße auszuweichen – oft in Gefahr.
„Der Gehweg gehört allen“, sagt ein Anwohner. „Er ist zum Gehen da, nicht dafür, dass Privatgeschäfte ihn übernehmen.“ Der Unmut entlud sich auch in sozialen Medien, wo Bewohner von gefährlichen Situationen berichteten. „Oft musste ich auf die Straße ausweichen, und ich wäre fast von Autos erfasst worden. Das ist nicht nur unbequem – es ist lebensgefährlich.“
Stadtbeamte in Naklua haben kürzlich Tische und Stühle beschlagnahmt, Bußgelder verhängt und Ladenbesitzer ermahnt. Viele Anwohner begrüßten diesen Schritt. „Bestrafen Sie sie alle. Das ist das Richtige. Die Stadt wird dadurch sicherer und ordentlicher“, kommentierte ein Unterstützer.
Andere fordern jedoch härtere Maßnahmen. „Wenn sie morgen ihre Tische wieder hinstellen, sofort erneut bestrafen. Möbel beschlagnahmen und die Arbeitskosten der Beamten als Strafe hinzufügen“, schlug ein Mann vor. Ein anderer ging noch weiter: „Alle Bußgelder sollten als Sonderzulagen für die Beamten fließen. Dann würden sie das Gesetz ernster durchsetzen.“
Die Forderungen reichen über Naklua hinaus: Süd-Pattaya, Soi Buakhao, North Pattaya Road und rund um Wat Chai sollten ebenfalls kontrolliert werden. „Macht das in der ganzen Stadt“, schrieb ein Anwohner. „Nicht nur eine Straße säubern. Pattaya ist eine Touristenstadt – überall muss es sauber und sicher sein.“
Viele Kommentare waren direkt und unversöhnlich. „Wer essen will, wird dem Essen auch in den Wald folgen. Gehwege blockieren ist unnötig“, schrieb ein Bewohner. Ein anderer bezeichnete die Praxis als „egoistisch, hässlich und ekelhaft“.
Die Kritik richtete sich oft gegen die schwache Durchsetzung von Vorschriften in Thailand. „Thailändisches Recht ist zu lasch, die Leute nutzen das aus. In Japan würde man das nie zulassen. In China würden sie keine Zeit verlieren – sofort abreißen“, schrieb ein Nutzer.
Eine Minderheit plädierte für Kompromisse, etwa kleine Stände nur abends zu erlauben. „Nachts ist es okay, tagsüber inakzeptabel“, meinte ein Anwohner.
Die Beschwerden gehen über Tische hinaus: Anwohner fordern Maßnahmen gegen Motorräder auf Gehwegen, blockierte Gassen durch Mietwagen und Motorradtaxis, die Fußgängerflächen einnehmen. Kritiker werfen der Stadt zudem selektive Durchsetzung vor, da gut vernetzte Geschäfte selten kontrolliert würden.
Grundsätzlich herrscht das Gefühl der Ungerechtigkeit: Gehwege werden mit Steuergeldern gebaut, doch Fußgänger werden zur Seite gedrängt. „Der Gehweg ist öffentlich, nicht dein Privatgelände“, schrieb ein Bewohner. „Warum sollen normale Menschen auf die Straße gezwungen werden und ihr Leben riskieren?“
Die Stadtverwaltung betont, dass die Durchsetzung fortgesetzt wird, doch die Skepsis der Anwohner bleibt: „Heute räumen sie auf, nächste Woche ist alles wieder da“, so ein Mann. Dennoch unterstützen viele die Beamten: „Macht weiter. Wenn ihr mehr tut, wird Pattaya ein viel besserer Ort zum Leben.“
Der Kampf um Pattayas Gehwege ist also lange nicht vorbei. Eines ist jedoch klar: Anwohner sind nicht mehr bereit, zuzusehen, wie ihre Fußwege unter Plastiktischen und Bierbänken verschwinden.









