Pattaya-Expat sieht Motorräder statt U-Turns als Hauptproblem bei Unfällen

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Expat macht rücksichtslose Fahrweise – nicht den U-Turn – für Pattayas Unfalltragödie verantwortlich und verweist auf eigene Erfahrungen mit Motorradunfällen.

PATTAYA, Thailand – Als Reaktion auf einen jüngst veröffentlichten Bericht der Pattaya Mail mit dem Titel „Thailands berüchtigte U-Turns fordern erneut ein Leben – diesmal in Pattaya“, meldete sich ein langjähriger ausländischer Bewohner mit einer Leserzuschrift zu Wort. Er sieht die Schuldzuweisung an den U-Turn eines Lastwagens als irreführend an und macht stattdessen das gefährliche Verhalten von Motorradfahrern für viele Unfälle in Thailand verantwortlich.

In seinem Schreiben äußert der Expat Unverständnis darüber, warum der Bericht die Aufmerksamkeit auf das Wendemanöver lenkte, anstatt die Rolle des rasenden Motorradfahrers zu thematisieren, der mit hoher Geschwindigkeit auf das Heck des Lastwagens prallte.



„Laut Ihrem Artikel fuhr der Motorradfahrer mit hoher Geschwindigkeit auf das Heck des Lkws auf“, schrieb er. „Der Lkw hätte ebenso gut nach rechts abbiegen können. Ich nehme an, er hatte Rücklichter, die sichtbar gewesen wären, wenn der Motorradfahrer nach vorn geschaut hätte.“

Unter Verweis auf persönliche Erfahrungen schilderte der Expat einen ähnlichen Unfall seines Schwagers, dessen Fahrzeug von einem jungen Motorradfahrer gerammt wurde. „Ich habe das gesehen. Der Motorradfahrer hatte den Kopf gesenkt – vermutlich wegen des Fahrtwinds – und schaute nicht nach vorn“, erklärte er. Der Fahrer überlebte zwar mit Prellungen, der Lkw jedoch wurde stark beschädigt.

„In Thailand gibt es ein Problem mit Männern auf leistungsstarken Motorrädern, die den Kopf senken und die Straßen als Rennstrecken benutzen, ohne defensiv zu fahren“, heißt es weiter im Brief. „Ich vermute, genau das war auch hier der Fall – der Fahrer hatte wahrscheinlich den Kopf gesenkt, um die Augen vor dem Wind zu schützen, und sah nicht nach vorn.“


Zwar räumt der Schreiber ein, dass viele U-Turns in Thailand schlecht konzipiert und gefährlich seien, doch lenke die Konzentration auf die Infrastruktur von einem weitaus größeren Problem ab. „Ich sehe das nicht als nationales U-Turn-Problem, sondern als Teil des nationalen Motorradproblems, denn die große Mehrheit der Verkehrsunfälle betrifft Motorräder“, so seine Schlussfolgerung.

Das Schreiben erscheint zu einer Zeit, in der die Verkehrssicherheit in Thailand weiterhin Anlass zur Sorge gibt. Das Land gehört laut internationalen Statistiken regelmäßig zu den Staaten mit den höchsten Verkehrstoten weltweit – wobei Motorradfahrer die größte Opfergruppe darstellen.

Frühere Meldung: Thailands berüchtigte U-Turns fordern erneut ein Leben – diesmal in Pattaya