
PATTAYA, Thailand – Während sich die Behörden stark auf die Abschiebung ausländischer Händler und Bußgelder konzentrieren, bleiben tiefere und dringendere Probleme in Pattaya weitgehend unbeachtet.
Wann werden Bürgermeister und Ordnungskräfte endlich ernsthaft gegen ausländisch betriebene Nachtclubs vorgehen, die bis spät in die Nacht extrem laute Musik spielen und oft mit illegal beschäftigten Arbeitern ohne gültige Genehmigungen arbeiten? Diese Clubs sorgen für Lärmbeschwerden, stören Anwohner und tragen zu einem Klima von Gesetzlosigkeit bei.
Kürzlich wurden 17 thailändische Händler für Gesetzesverstöße zur Kasse gebeten, aber nur ein einziger ausländischer Händler wurde bestraft. Dennoch konzentriert sich die öffentliche Debatte weiterhin darauf, Ausländer als Hauptproblem darzustellen. Ein altbekanntes Muster in Pattaya: In der Nebensaison häufen sich Beschwerden, weil weniger Geld fließt – doch in der Hauptsaison sieht man großzügig darüber hinweg, weil „das Geschäft gut läuft“.
Dabei liegt die eigentliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit woanders: im ungezügelten Verkehr, insbesondere in der Soi 5 Pratumnak. Anwohner fordern mehr Polizeipräsenz, um Unfälle durch rücksichtslos fahrende Motorrad- und Dreiradfahrer zu verhindern. Nicht die Straßenhändler sind das Problem, sondern die riskanten Fahrer, die jederzeit Passanten gefährden könnten.
Ja, illegale ausländische Händler werden inzwischen abgeschoben. Es ist also an der Zeit, weniger zu jammern und sich stattdessen den wirklich bedrohlichen Problemen zuzuwenden, die Pattayas Gemeinschaft und Ruf gefährden.
Neben rechtlichen Fragen wächst unter Einheimischen die Sorge über eine ganze Reihe weiterer Missstände: mangelnde Hygiene, Verkehrsbehinderungen, offener Drogenhandel, nächtliche Schlägereien und zunehmende Diebstähle – nicht nur an den Stränden, sondern auch in Hotelzimmern. Manche Anwohner wurden sogar beschuldigt, Ausländer bei kleineren Verstößen oder Visa-Fragen zu erpressen oder auszurauben, was das Misstrauen weiter schürt.
Wenn Pattaya seinen Ruf als weltweites Touristenziel wirklich schützen will, darf es nicht länger Straßenhändler als Sündenböcke darstellen. Stattdessen braucht es ein konsequentes Vorgehen gegen das gesetzlose Verhalten, das unter der Oberfläche immer weiterwächst.









