Pattayas Tourismusaufschwung führt zu Arbeitskräftemangel und Anstieg illegaler Arbeitsmigranten

0
629
Behörden verhaften 38 illegale Migranten nahe der thailändisch-kambodschanischen Grenze, viele auf dem Weg zu Jobs im wiedererstarkenden Tourismussektor in Bangkok und Pattaya.

PATTAYA, Thailand – Pattayas boomender Tourismus- und Gastgewerbesektor kämpft trotz stark steigender Besucherzahlen mit einem gravierenden Arbeitskräftemangel. Hohe Einkommensaussichten locken zunehmend illegale Arbeitsmigranten in die pulsierende Stadt, um Jobs in Resorts, Hotels und Unterhaltungslokalen zu ergattern.

Branchenkenner berichten, dass Unternehmen zwar von der Rückkehr internationaler Touristen profitieren, jedoch Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Gründe dafür sind strengere Einwanderungskontrollen sowie die Abwanderung vieler ausländischer Arbeitskräfte während der COVID-19-Pandemie. Diese Lücke führt dazu, dass manche Arbeitgeber und Migranten auf informelle oder illegale Wege zurückgreifen, um den Bedarf zu decken.



Ein drastisches Beispiel für das Problem zeigte sich in der Nacht des 17. Juli: Sicherheitskräfte führten nahe der thailändisch-kambodschanischen Grenze in der Provinz Sa Kaeo eine Großrazzia durch und nahmen 38 Personen fest, die heimlich nach Thailand einreisen wollten. Die Aktion wurde von Oberst Chainarong Kasee, Kommandeur der Aranyaprathet-Sondereinheit, geleitet.

Unter den Festgenommenen waren 25 Personen, die in einem Zuckerrohrfeld nahe dem Dorf Kud Hin im Bezirk Aranyaprathet entdeckt wurden. Darunter befanden sich 20 kambodschanische Staatsbürger, darunter ein Kind, sowie fünf Thais. Die Ermittlungen ergaben, dass viele der kambodschanischen Migranten zuvor in Thailand gearbeitet hatten, aber nach der Rückkehr in die Heimat keine Arbeit fanden. Sie zahlten zwischen 2.500 und 4.000 Baht, um erneut nach Thailand einzureisen – meist mit dem Ziel, Jobs in Bangkok, den östlichen Provinzen oder in Touristenzentren wie Pattaya zu finden.

Ehemalige Arbeiter und Online-Glücksspiel-Administratoren versuchen trotz strenger Grenzkontrollen zurück nach Thailand zu gelangen.

Die festgenommenen Thais waren größtenteils Arbeiter, die aus Kambodscha zurückkehrten und dafür Schmugglernetzwerken höhere Gebühren zwischen 3.500 und 6.000 Baht zahlen mussten.

Weitere Festnahmen betrafen zehn Thailänder, die zu Fuß durch Zuckerrohrfelder versuchten, nach Thailand zurückzukehren. Diese hatten zuvor als Administratoren für Online-Glücksspielseiten in Poipet (Kambodscha) gearbeitet und reisten wegen fehlender Papiere auf inoffiziellen Wegen. Zudem wurden drei Thailänder festgenommen, die illegal nach Kambodscha ausreisen wollten, um dort auf Baustellen zu arbeiten.


Die Behörden betonten, dass alle Festgenommenen eingehend befragt werden, um Hintermänner und Schmugglernetzwerke zu enttarnen, und dass ihnen strafrechtliche Konsequenzen drohen.

Der Fall verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen Pattayas und der östlichen Provinzen: Einerseits braucht man dringend Arbeitskräfte für den Tourismusaufschwung, andererseits bergen illegale Grenzübertritte Sicherheitsrisiken.

Lokale Verantwortliche und Unternehmer fordern daher umfassende Lösungen – insbesondere vereinfachte Verfahren für legale Arbeitserlaubnisse und internationale Kooperationen –, um Pattayas Tourismusbranche nachhaltig und legal wieder aufzubauen.