Pattayas Straßen bleiben gefährlich – trotz roter Ampeln, bunter Zebrastreifen und Tempolimits

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Trotz Sicherheitsmaßnahmen haben Fußgänger Schwierigkeiten, Pattayas stark befahrene Straßen zu überqueren, da viele Fahrer selbst an roten Ampeln nicht stoppen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Für Fußgänger bleibt das Überqueren von Pattayas Straßen eine riskante Angelegenheit – auch dort, wo Ampeln, auffällig bemalte Zebrastreifen und Geschwindigkeitsbegrenzungen für Sicherheit sorgen sollen. Trotz sichtbarer Bemühungen der Stadt beklagen Anwohner und Touristen gleichermaßen, dass Autofahrer und Motorradfahrer häufig weder anhalten noch abbremsen, wenn Passanten die Straße überqueren wollen.



Viele Bewohner zeigen sich frustriert und betonen, dass Markierungen und Schilder allein nicht ausreichen, solange es an konsequenter Überwachung fehlt. Selbst an roten Ampeln fahren Fahrzeuge oft weiter durch Fußgängerzonen, sodass Passanten gezwungen sind, sich vorsichtig durch den fließenden Verkehr zu schlängeln. Ein häufiger Vorwurf ist, dass Polizeipräsenz kaum wahrnehmbar sei. Einige Bürger fordern härtere Strafen – von Bußgeldern bis hin zu Führerscheinentzug –, um das Verhalten der Fahrer zu ändern.

Vor allem große Straßen wie Beach Road und Second Road gelten weiterhin als Brennpunkte für riskantes Fahrverhalten. Viele berichten von Autos und Motorrädern, die deutlich schneller unterwegs sind als erlaubt, selbst in Bereichen mit hohem Fußgängeraufkommen. Dabei geht es nicht nur um zu hohe Geschwindigkeit, sondern um eine generelle Missachtung von Verkehrsregeln, die immer wieder zu Beinahe-Unfällen oder kleineren Zusammenstößen führt, die oft gar nicht gemeldet werden.


Aus der Gemeinschaft kommen zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Während Zebrastreifen existieren, fordern viele zusätzliche bauliche Maßnahmen. Besonders Bodenschwellen, wie sie in anderen Ländern eingesetzt werden und Fahrzeuge fast zum Stillstand zwingen, werden als praktikable Lösung genannt. Andere verweisen auf Länder wie Australien, wo markante Speed Bumps vor Zebrastreifen das Überfahren nahezu unmöglich machen.

Rücksichtslose Fahrweise und mangelnde Kontrollen gefährden weiterhin Fußgänger auf Pattayas Hauptstraßen – bunte Zebrastreifen allein bieten kaum Schutz. (Foto: Jetsada Homklin)

Ein weiterer Vorschlag sind Schranken wie an Bahnübergängen, die den Verkehr anhalten, während Fußgänger passieren. Neben der Infrastruktur müsse aber auch das Bewusstsein geschärft werden, so Anwohner: Mehr Respekt vor Verkehrsregeln könne durch gezielte Aufklärung und Schulungen erreicht werden.

Auch die Vergabe von Führerscheinen wird kritisch gesehen: Einige fordern strengere Standards, während andere darauf hinweisen, dass auch Touristen mit ungewohnten Mietrollern oft Regeln missachten und so zusätzliche Risiken schaffen.


Verkehrsschilder und Einbahnstraßenregelungen wurden ebenfalls getestet, doch viele bezweifeln deren Wirksamkeit ohne begleitende Kontrollen. Häufig wird mehr Polizeipräsenz an stark frequentierten Übergängen gefordert, in der Hoffnung, dass dadurch das Verhalten der Fahrer positiv beeinflusst wird. Dennoch bleibt Skepsis, ob dies langfristig konsequent durchgesetzt wird. Ein Beobachter merkt an, dass in westlichen Ländern Regeln meist streng überwacht werden, während in Pattaya sichtbare Kontrollen eher selten sind.


Trotz aller Bedenken unterstützen viele die aktuellen Kampagnen für mehr Sicherheit an Fußgängerüberwegen. Einigkeit besteht darüber, dass es noch mehr braucht – sowohl durch konkrete bauliche Maßnahmen als auch durch einen kulturellen Wandel im Straßenverkehr.

Bis dahin bleibt das Überqueren von Pattayas Straßen ein vorsichtiges Unterfangen – mit Blick in beide Richtungen, Geduld und der Hoffnung, dass der nächste Fahrer wirklich anhält.