Expats unterstützen Rauchverbot am Strand von Pattaya, fordern aber Fairness und mehr Toiletten

0
551
Pattayas Rauchverbot am Strand findet vorsichtige Unterstützung – vorausgesetzt, es gilt gleichermaßen für Einheimische und Touristen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Ein kürzlich verschärftes Rauchverbot an Pattayas Stränden und Gehwegen hat eine Welle von Reaktionen unter lokalen Expats und Langzeitbesuchern ausgelöst. Viele begrüßen zwar eine sauberere, rauchfreie Küste, doch es gibt auch Kritik an der Umsetzung – und die Sorge, dass die Regelung ein weiterer schlecht durchdachter Schritt sein könnte, der Pattayas ohnehin schrumpfende Anziehungskraft auf Touristen weiter schwächt.

Das neue Gesetz sieht ein Bußgeld von 5.000 Baht für jeden vor, der beim Rauchen am Strand oder auf angrenzenden Gehwegen erwischt wird. Offiziell soll dies die Umwelt schützen und die öffentliche Gesundheit fördern. Doch viele Expats bezweifeln, dass das Verbot konsequent durchgesetzt wird, und vermuten stattdessen eher sporadische Verwarnungen – ein Ausdruck des weit verbreiteten Misstrauens gegenüber lokalen Maßnahmen.



Manche haben das Verbot spöttisch als eine weitere unsinnige Vorschrift bezeichnet, vor allem wegen der vermeintlich inkonsequenten Umsetzung. Kritik gibt es auch daran, dass lärmende, oberkörperfreie Touristen unbehelligt bleiben, während Raucher hohe Strafen riskieren. Kommentare wie „Schöne Strafe. Man darf nicht oberkörperfrei am Strand sein? Geht’s noch?“ spiegeln die Frustration wider.

Zudem gibt es Bedenken, dass das Gesetz selektiv angewendet werden könnte – strenger gegenüber Ausländern und Touristen als gegenüber Einheimischen. Einzelne werfen den Behörden sogar Intransparenz und inoffizielle Strafzahlungen vor, was das Misstrauen noch verstärkt. Ein Kommentator äußerte in schärferem Ton, dass Pattayas Einkommen ohnehin nicht mehr von europäischen Touristen abhänge – eine Meinung, die jedoch eher am Rand der Debatte steht.

Wachsende Sorgen über selektive Umsetzung und mögliche Ausnutzung nach Einführung der neuen Strafen. (Foto: Jetsada Homklin)

Konstruktivere Stimmen fordern mehr Infrastruktur wie zusätzliche Mülltonnen und mehr Personal zur Reinigung der Strände. Andere schlagen vor, größere Umweltprobleme wie Abgase von Bussen und LKWs stärker in den Fokus zu nehmen, anstatt sich ausschließlich auf Raucher zu konzentrieren. Ein wiederkehrendes Thema ist das Fehlen öffentlicher Toiletten am Strand – viele fragen sich, warum Geld für „Rauchpatrouillen“ da ist, aber nicht für grundlegende Einrichtungen.

Langzeitbesucher sehen das Rauchverbot auch als Teil eines Trends zu immer strengeren Regeln, der unbeabsichtigt den Tourismus beeinträchtigen könnte. Während viele die Idee eines sauberen, gesunden Strandes unterstützen, plädieren sie für eine durchdachtere Umsetzung. Kommentare wie „Das Land tut alles, damit niemand mehr kommt… ein trauriger Niedergang“ und „Es sind ohnehin keine Touristen mehr da, aber lassen wir sie machen. Mal sehen, wenn der Handel nicht mehr läuft“ zeigen diese Sorge.


Gleichzeitig erinnern einige daran, dass Rauchverbote an öffentlichen Orten in vielen europäischen Ländern üblich sind – der Erfolg dort hänge jedoch von klarer Beschilderung, fairer Anwendung, ausreichender Infrastruktur und einem gemeinsamen Verantwortungsgefühl ab. Kritik gibt es auch daran, dass E-Zigaretten vom Verbot ausgenommen sind, was die Inkonsistenz unterstreiche.

Insgesamt unterstützen die meisten Expats die Idee eines rauchfreien Strandes, fordern jedoch eine ganzheitliche Politik, die auch anderes Fehlverhalten und Müllproblem einbezieht. Sie betonen, dass bessere Infrastruktur wie Toiletten und Abfalleimer entscheidend sei. Ohne solche Maßnahmen könnte das Verbot als bloß symbolisch wahrgenommen werden – und somit langfristig an Wirkung verlieren.