Touristen auf sich allein gestellt – Banden-Gewalt legt Sicherheitslücken in Pattaya offen

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Sieben gegen einen in Pattaya – brutaler Bandenangriff weckt Ängste vor Sicherheitsvakuum.

PATTAYA, Thailand – Eine weitere brutale nächtliche Bandenattacke in Pattaya lässt Einwohner und Touristen nicht nur an der Sicherheit in den Ausgehvierteln zweifeln, sondern zeigt vor allem ein eklatantes Fehlen der Polizei vor Ort. Die jüngste Prügelattacke auf einen Sicherheitsmann durch eine Gruppe von sieben thailändischen Männern hat online eine heftige Debatte ausgelöst. Viele meinen, dass sich Touristen und Arbeiter „praktisch selbst schützen müssen“.

„Sieben gegen einen“, schrieb ein frustrierter Expat. „Typisch thailändischer Mut der Gang.“ Andere wiesen darauf hin, dass der Angriff kein Zufall war. „Die sind gezielt hingegangen. Das war geplant. Rache oder Geld eintreiben“, kommentierte ein Langzeitbesucher. Er ergänzte, dass in dem Viertel eigentlich nur Sicherheitskräfte, DJs, Moped-Taxifahrer und Essensverkäufer thailändisch sind – „Thaibuben hängen dort nicht rum.“



Obwohl es sich um Thais handelte, wächst die Unsicherheit unter Touristen. Gewalt sei immer häufiger zu beobachten, oft angeheizt durch billigen Alkohol, leicht verfügbares Gras und in manchen Fällen Yaba (Methamphetamin). „Die Mischung aus Alkohol und Gras“, sagte ein Einheimischer. „Ein paar Pillen und die Urlauber meinen, sie seien die Bosse.“

Ein anderer meinte unverblümt: „Die Gewalt kommt vom sinkenden Einkommen wegen der Wucherpreise bei Drinks und… naja, bei allem.“

Der Vorfall ereignete sich in einem Partyviertel, doch die Polizei blieb auffallend abwesend. „Das passiert immer öfter. Wo ist die Polizei? Auf Dauerurlaub?“ fragte ein Nutzer. Ein anderer schlug vor, die Öffnungszeiten der Nachtclubs zu beschränken oder die Polizeipräsenz auf wenige kontrollierte Bereiche zu konzentrieren. „Das breitet sich jetzt überall aus.“

Im Netz wächst auch das Misstrauen gegenüber der Polizei. „Wenn sie geschnappt werden, machen sie ’nen Wai für das Foto – und das war’s“, spottete ein Nutzer und spielte auf inszenierte Fotos bei Festnahmen an. Ein anderer kommentierte: „Security-Mitarbeiter dürfen zuschlagen, aber wenn sie selbst betroffen sind, ist das plötzlich eine öffentliche Sicherheitsfrage.“

Viele glauben, die Polizei sei überfordert oder desinteressiert. „Die Cops an der Beach Road kontrollieren nur Helmpflicht und verteilen Bußgelder. Alles andere ist ihnen egal“, so ein langjähriger Bewohner. „Gestern fuhr ein Polizist falsch herum auf der Beach Road. Heute stand ich an einer Fußgängerampel in Pattaya Klang, wo Motorradfahrer ohne Helm kreuz und quer fuhren. Ein Cop kam raus, sagte nur ’Beweg dich!’, und ging zurück.“

Ähnliche Zustände werden auch im ländlichen Thailand beobachtet. „Alkohol- und Yaba-bedingtes Chaos gibt es überall“, so ein Nutzer. „Das Problem gibt es weltweit – mit ähnlichen Folgen.“

Hinter dem Sarkasmus steckt echte Sorge. „Rudelmentalität“, schrieb ein Kommentator. „Hoffentlich werden diese Feiglinge bald geschnappt.“ Doch Hoffnung allein wird nicht reichen.


Solange die Polizei sich auf Tempoverstöße und selektive Helmkontrollen beschränkt, müssen sich Touristen, Arbeiter und Anwohner in Pattaya selbst schützen.

Denn in der sogenannten „Stadt, die niemals schläft“, scheint die Polizei längst schlafen gegangen zu sein.