
PATTAYA, Thailand – Trotz spekulativer Schlagzeilen und wirtschaftlicher Unsicherheiten gibt es derzeit keine klaren Anzeichen für eine Abschwächung des thailändischen Baht. Besucher in Pattaya und anderen Regionen Thailands müssen sich darauf einstellen: Der Baht bleibt stark – und das bedeutet höhere Umtauschkosten und ein teureres Reiseerlebnis.
Die SCB Financial Markets (SCB FM), der Finanzmarktzweig der Siam Commercial Bank, geht davon aus, dass sich der Baht weiter festigen wird. Grund dafür sei vor allem die Abschwächung des US-Dollars. Patrick Poulier, Executive Vice President und Leiter der Finanzmärkte bei SCB, erklärte, dass die jüngste Volatilität des Baht vor allem auf innenpolitische Entwicklungen wie die Suspendierung der Premierministerin durch das Verfassungsgericht zurückzuführen sei – was kurzfristig zu einer Abwertung und damit zu Exportchancen geführt habe.
In den kommenden Wochen könne es laut Poulier zwar erneut zu Schwankungen kommen – etwa durch die anhaltende politische Unsicherheit in Thailand oder mögliche US-Strafzölle auf thailändische Produkte. Diese Zölle, die auf über 20 Prozent steigen könnten, stehen im Zusammenhang mit Vorwürfen der Umlenkung chinesischer Waren über Thailand. Auch die Drohung von Ex-Präsident Donald Trump, japanische Waren mit 25 Prozent zu besteuern, verstärkt die Unsicherheit.
Doch Poulier betonte: Solange neue Zölle nicht offiziell beschlossen sind, dürfte der Baht weiter Rückenwind vom schwächelnden US-Dollar erhalten. Sollten demnächst veröffentlichte US-Arbeitsmarktzahlen unter den Erwartungen liegen, könnte dies den Baht zusätzlich stärken – besonders für Importgeschäfte attraktiv.

Mittelfristig bleibt SCB FM optimistisch: Die anhaltende Schwäche des US-Dollars werde Kapitalflüsse verstärkt nach Asien und Europa lenken. Man prognostiziert, dass der Baht bis Jahresende in einer Spanne zwischen 31,50 und 32,50 pro US-Dollar gehandelt wird.
Wachirawat Banchuen, Senior Market Strategist bei SCB, fügte hinzu, dass die thailändische Zentralbank angesichts der konjunkturellen Abkühlung voraussichtlich zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr vornehmen werde. Während kurzfristige Anleiherenditen sinken dürften, könnten langfristige Renditen langsamer reagieren – vor allem wegen der hohen globalen Zinsniveaus. Sinkende Ölpreise infolge abnehmender Inflationsrisiken – etwa nach dem Ende des Israel-Iran-Konflikts – nehmen zudem den Druck von den thailändischen Leitzinsen.
Für Touristen bedeutet das: Der starke Baht bleibt vorerst Realität – und damit höhere Kosten beim Geldwechseln und Reisen. Besucher und Auswanderer in Pattaya sollten ihr Budget entsprechend anpassen, denn eine kurzfristige Entlastung durch günstigere Wechselkurse ist derzeit nicht in Sicht.









