Cannabis-Rückzieher zerstört Existenzen in Pattaya – „Drei Jahre Hoffnung mit einer Unterschrift vernichtet“

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Einst boomender Zukunftsmarkt – nun vor dem Aus: Pattayas Cannabis-Branche leidet unter der politischen Kehrtwende.

PATTAYA, Thailand – Thailands überraschende Kehrtwende in der Cannabis-Politik trifft Kleinunternehmer in Pattaya mit voller Wucht. Nach drei Jahren des Aufschwungs herrschen nun Wut, Verzweiflung und Enttäuschung – viele Betriebe stehen vor dem Aus.

Die Euphorie, die nach der Legalisierung von Cannabis im Jahr 2022 aufkam, ist abrupt verflogen. Mit einer neuen Anordnung des Gesundheitsministeriums wurden Cannabisblüten erneut als kontrollierte Heilpflanze eingestuft – ihre Nutzung und ihr Verkauf unterliegen nun strengen Auflagen. Für viele Unternehmer fühlt sich das wie ein Schlag ins Gesicht an.



In Pattaya, wo zahlreiche Cannabis-Cafés, Dispensaries und Anbauprojekte florierten, hat die politische Kehrtwende unmittelbare Folgen: Geschäfte schließen, Mitarbeitende verlieren ihre Jobs, Investitionen verdampfen. „Unsere Träume wurden über Nacht zerstört“, klagt ein Betreiber, der in Ladenmiete, Anbautechnik und Personal geschäftlich tief investiert hatte. „Drei Jahre Hoffnung – zunichtegemacht durch eine einzige Unterschrift.“

Die Lage spitzte sich weiter zu, als Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin bestätigte, dass Cannabis in naher Zukunft wieder als Betäubungsmittel eingestuft werde. Ein umfassendes Cannabis-Kontrollgesetz sei unter der aktuellen Regierung kaum noch realistisch. „Das ist keine politische Entscheidung“, betonte Somsak. „Es ist ein lang bestehendes Problem, das gelöst werden muss.“

Gesundheitsminister Somsak bestätigt die Rückkehr von Cannabis auf die Betäubungsmittelliste – Kleinunternehmer fühlen sich im Stich gelassen.

Doch viele Unternehmer sehen das anders. Sie fühlen sich verraten, während große Investoren Wege finden, weiter zu operieren. Ein viraler Social-Media-Beitrag bringt die Stimmung auf den Punkt:

„Ein Geschäft, drei Jahre aufgebaut – zerstört mit einem Federstrich. Wir haben uns an jede Regel gehalten, jede Gebühr bezahlt, und jetzt gelten wir wieder als Kriminelle. Unser Fehler? Dass wir der Regierung vertraut haben?“


Der Beitrag listet finanzielle Schäden auf – von langfristigen Mietverträgen über importierte Mutterpflanzen bis zu Betriebskosten für Dünger, Strom und Personal. Die Schlussfolgerung: „Keiner will mehr in einen Markt investieren, in dem der Staat jederzeit die Spielregeln ändert.“

Viele befürchten nun, dass die neue Regulierung nicht nur legale Unternehmen ruiniert, sondern auch den Schwarzmarkt wiederbelebt. Sie fordern differenzierte Lösungen: eine klare Trennung zwischen Missbrauch und verantwortungsvoller Nutzung – und vor allem Schutz für ehrliche Kleinunternehmer, die im Vertrauen auf die Politik investierten.

„Drei Jahre Investition verloren“ – Betreiber fordern Mitgefühl und Rechtssicherheit, bevor neue Regeln ganze Existenzen gefährden.