Wenn nicht der starke Baht – was hält europäische und chinesische Touristen von Pattaya fern?

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Trotz Regenzeit kämpft Thailands Tourismusbehörde um Besucher – viele wünschen sich einfach Sonne, Ruhe und eine bezahlbare Auszeit.

PATTAYA, Thailand – Der starke thailändische Baht gilt oft als Hauptgrund für rückläufige Touristenzahlen in Pattaya. Doch Finanzexperten und Reisende sind sich einig: Die Währung allein erklärt nicht, warum viele Europäer und Chinesen derzeit zögern, an Thailands beliebte Küste zurückzukehren.

Tatsächlich ist der Wechselkurs relativ stabil. Der Baht eröffnete zuletzt bei 32,62 pro US-Dollar – kaum verändert gegenüber den Vormonaten. Analysten erwarten in naher Zukunft eine seitwärts gerichtete Entwicklung, da Investoren gespannt auf die Veröffentlichung neuer US-Inflationsdaten warten. Diese könnten wiederum die Zinsentscheidungen der US-Notenbank beeinflussen und damit indirekt Druck auf asiatische Währungen wie den Baht ausüben. Ein dramatischer Kursverfall des Baht ist jedoch vorerst nicht zu erwarten.



Wenn also nicht der Wechselkurs, was hält die Besucher dann ab?

Ein Hauptfaktor sind die hohen Flugpreise aus Europa, Australien und Nordamerika. In Verbindung mit steigender Inflation innerhalb Thailands – etwa bei Hotels, Restaurants und Freizeitaktivitäten – hat sich Pattayas Ruf als günstige Urlaubsdestination spürbar abgeschwächt. Weltweite wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und Rezessionsängste dämpfen zudem die Reiselust, insbesondere bei Langstreckenreisen.

Ein erfahrener Urlauber fasst es so zusammen: „Ich glaube nicht, dass es am Baht liegt. Die Flugpreise sind sehr hoch. In Thailand selbst ist vieles teurer geworden. Und vor allem: Die globale Wirtschaftslage ist instabil.“


Ein anderer merkt an: „Pattaya kostet immer noch nur die Hälfte im Vergleich zu vielen westlichen Ländern.“ Doch selbst dieser Preisvorteil reicht offenbar nicht aus, um Reisende bei derzeitigen Kosten und Unsicherheiten zur Buchung zu bewegen.

Chinesische Touristen, traditionell eine der größten Besuchergruppen Pattayas, sehen sich zusätzlich mit Reiseeinschränkungen, geopolitischen Spannungen und Gesundheitsbedenken konfrontiert. Auch dies drückt auf die Zahlen.


Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor: die Regenzeit. Viele Reisende meiden das tropische Klima in den feuchtesten Monaten des Jahres. Die thailändische Tourismusbehörde (TAT) reagiert mit intensiven Werbekampagnen, um Stammgäste zurückzugewinnen – in der Hoffnung, dass die Zahlen zur trockenen Winterzeit wieder anziehen.

Dabei wünschen sich viele Urlauber gar keine Luxusreisen oder durchgeplante Unterhaltungsprogramme. Stattdessen suchen sie vor allem Ruhe, Sonne und eine einfache Auszeit vom Alltag. Dieses Bedürfnis kollidiert jedoch oft mit einer Tourismusstrategie, die auf „hochwertige“ Zielgruppen setzt – ein Missverhältnis, das sowohl Gäste als auch lokale Anbieter zunehmend spüren.